Mit „Mieterstrom“ soll Jena die Energiewende gelingen
Der Klimaschutz, die Energieeffizienz und die damit verbundene Reduzierung von CO²-Ausstößen stehen ganz weit oben auf der politischen Agenda. Deshalb werden Forschungsprojekte und bereits umsetzbare Energieeffizienz-Projekte auf nationaler und internationaler Ebene angestoßen, um die Ziele der Energiewende in Deutschland umzusetzen. Dies umfasst alle Akteure in Deutschland, darunter Privatpersonen, Unternehmen und selbst die Städte sowie Gemeinden. Letztere bilden die Kommunale Energiewende. Im Zuge solcher kommunalen Energieeffizienz- und Erneuerbaren Energien-Projekte schaffte es auch das Thüringische Jena mit Mieterstrom in den Fokus der Energiewende.
Projektpotenzial wird sehr hoch eingestuft

Der neue „Mieterstrom“ wird in Jena aus der Energie der Sonne gewonnen (Bild © Stadtwerke Energie Jena-Pößneck).
Wie die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck auf ihrer Website berichten, setzen die Stadtwerke derzeit ein erstes Projekt in Zusammenarbeit mit der Wohnungsgenossenschaft Hermsdorf/Thüringen eG um. Der Stadtwerke-Vertriebsleiter Frank Müller äußerte sich in der Mitteilung dazu: „Aus unserer Sicht ist das Potenzial für solche Projekte groß. Wohngebäude mit ca. 20 oder mehr Mietparteien sind für Mieterstromprojekte bestens geeignet.“ Von der Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und dem dort erzeugten Sonnenstrom profitierten bisher nur Eigenheimbesitzer. Jetzt aber steht auch den Bewohnern von Mietwohnungen dieser kostengünstige Weg der Stromnutzung offen.
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Mieter zeigen ein großes Interesse für das Projekt
„Wir müssen oft noch Überzeugungsarbeit bei den Vermietern als Eigentümer der Gebäude leisten, aber das Interesse der Mieter ist sehr groß“, räumt Müller in der Mitteilung weiter ein. Das Mieterstrommodell benötigt drei Partner, um das Projekt umzusetzen: Die Stadtwerke errichten eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Mietshauses und schließen mit den dort lebenden Mietern anschließend Verträge zur Stromnutzung ab. Hierbei entfallen alle weiteren Netznutzungsgebühren und Abgaben, da keine öffentliche Stromleitung genutzt wird. Die einzige Ausnahme hier ist die nicht auszusetzende EEG-Umlage. Durch das Entfallen weiterer Gebühren, lassen sich die Investitionen abdecken und den Mietern ein interessantes sowie gesetzlich geregeltes Angebot machen, berichtet Jena.otz.de. Der Strompreis muss mindestens 10 % unter den Grundversorgungstarifen liegen – auch für die nächsten 20 Jahre.
Keine Sonne – keine Sorgen
Sollte die Sonne mal nicht ausreichen oder sollte der Ökostrom den Bedarf nicht abdecken können, so wird Strom aus dem öffentlichen Netz durch die Stadtwerke bereitgestellt. Der Vertrag für das erste Mieterstrom-Projekt wurde im August unterzeichnet. Hier dient das ehemalige Jugendwohnheim in Hermsdorf als Pilotprojekt. Nach Hermsdorf sind weitere Projekte in Jena und der Region geplant. Für weitere interessante Berichte über Energiewende-Projekte können Sie gerne unserem Blog oder uns auf Facebook folgen.
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