Thüringen zeichnet erstmals Windenergie-Projekte mit „Gemeinsam und fair geht mehr“-Preis aus
Verschiedene Projekte zur Gewinnung von Energie durch Wind gehört auch in Thüringen zu den anteiligen Maßnahmen an den nationalen Bemühungen zum Erreichen der Klimaschutzziele Deutschlands bis zum Jahr 2020. Jetzt wurden drei dieser Thüringer Projekte ausgezeichnet. Welche Projekte ausgezeichnet wurden und wofür, kann hier nachgelesen werden.
Die Energiewende lässt sich nur mit der Nutzung der Windenergie erfolgreich gestalten. Damit dies erfolgreich gemeistert wird, ist allerdings die Akzeptanz der Bevölkerung von enormer Wichtigkeit. Aus diesem Grund hat die ThEGA (Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur) Ende November 2017 zum ersten Mal den Preis „Gemeinsam und fair geht mehr“ verliehen, darunter auch an zwei Projekte aus dem Norden Thüringens.
Der Preis geht an Akteure, die sich die Leitlinien des Siegels „Faire Windenergie in Thüringen“ auch bei ihrem Windkraft-Projekt zu Eigen machen. In diesen Leitlinien sind unter anderem die frühe Einbindung der Einwohner, faire Verträge, eine transparente Kommunikation sowie die Zusammenarbeit mit den örtlichen Entscheidern festgeschrieben.
„Beim Thema Windenergie herrscht großer Informations- und Dialogbedarf. Die prämierten Projekte zeigen: Thüringer Bürger, Kommunen und Unternehmen profitieren gemeinsam von Windenergie, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten und die Akteure vor Ort umfassend informiert und einbezogen werden“, äußerte der Geschäftsführer der ThEGA, Professor Dieter Sell, während der Preisverleihung, schreibt das „ThEEn“ auf seiner Website.
Die Landesenergieagentur möchte mit dem Preis dafür sorgen, dass die Projekte einer größeren Öffentlichkeit bekannt werden, und ihnen zugleich eine öffentlichkeitswirksame Plattform bieten. Selbstredend sollen auch andere Akteure zum Nachmachen motiviert werden. Zu den diesjährigen Preisträgern gehören unter anderem die Projekte „Wind in Bürgerhand“, für das sich die Gemeinde Werther (Landkreis Nordhausen) stark macht, und „Wind und Naturschutz“, für das der Windpark Heldrungen (Kyffhäuserkreis) verantwortlich zeichnet.

Das sind die Preisträger für Windenergie-Projekte 2018, des „Gemeinsam und fair geht mehr“-Preis, der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur ThEGA (Bild © ThEGA).
Kurzvorstellung der beiden Projekte
Im Rahmen des Projektes „Wind in Bürgerhand“ macht sich die Gemeinde Werther für eine aktive Bürgerbeteiligung stark. Zugleich profitieren verschiedene Akteure vom Windpark. Aufgrund eines speziellen Pachtverfahrens erhalten die Grundstückeigentümer eine sehr gute Entschädigung, verspricht der Bürgermeister Weidt auf der Website der Gemeinde. Die Einwohner der Gemeinde profitieren vom günstigen Stromtarif. Die Mitglieder der Bürger-Energiegenossenschaft, die 2013 gegründet wurde, sind so im Besitz einer effizienten Geldanlage. Zugleich wird sich die Energiegenossenschaft erst nach der Erteilung einer Baugenehmigung am Ausschreibungsverfahren beteiligen. Partner der Gemeinde und der Energiegenossenschaft ist die Energiequelle GmbH.
Bei dem Projekt „Wind und Naturschutz“ des im Kyffhäuserkreis gelegenen Windparks Heldrungen ging es unter anderem um die Renaturierung eines Baches. Dabei haben sowohl die Bürgermeister und Grundstückseigentümer der Orte sowie die verantwortlichen Projektierer an einem Strang gezogen. Durch die Renaturierung des Baches verbesserte sich der Gewässerzustand deutlich. Zugleich dient die Renaturierung auch dem Hochwasserschutz. Zusätzlich entschied man sich dafür, eine Feldhecke anzulegen, die eine Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern aufweist, und eine Streuobstwiese zu pflegen. Durch konnte das Landschaftsbild aufgewertet werden. Des Weiteren engagieren sich beispielsweise die Eigentümer und die Projektierer in finanzieller Hinsicht für die Grundschule, die Bibliothek und die Freiwillige Feuerwehr Heldrungen. Betreiber des Windparks ist die Sabowind GmbH.
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