In Thüringen stammte 2019 fast zwei Drittel des Gesamtstroms aus erneuerbaren Energien
Globale Veränderungen und umfassende gesellschaftliche Diskussionen haben auch in der deutschen Stromlandschaft bewirkt, dass erneuerbare Energien heute nicht mehr wegzudenken sind. Der Anteil erneuerbarer Energien hat sich über die letzten Jahre drastisch erhöht und macht in Deutschland mittlerweile einen beträchtlichen Teil des Gesamtstroms aus.
In Thüringen nahm der Anteil des erneuerbaren Stroms besonders zu: Inzwischen kommen fast zwei Drittel des Gesamtstroms aus regenerativen Energiequellen, wobei der Anteil des aus Windkraft gewonnenen Stroms besonders stark zunimmt. Ein Ökostrom-Rekord wurde auch auf Deutschlandebene aufgestellt: Erneuerbare Energien deckten in den ersten drei Monaten des Jahres mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs im Land. Auch organisieren sich immer mehr Bürger in Energiegenossenschaften, um die Ziele der Energiewende zu erreichen.
Umweltministerin bezeichnet Thüringens Energiewende als „Erfolgsgeschichte“
Die Umweltministerin Anja Siegesmund begrüßte die Fortschritte in Thüringen in Bezug auf die Energiewende und bezeichnet dieses als „Erfolgsgeschichte, heißt es in einem Beitrag auf n-tv.de. Im Freistaat wird aktuell insgesamt 64,3 Prozent des Gesamtstroms aus erneuerbaren Energien gewonnen – das sind 6198,5 Gigawattstunden im Jahr.
Besonders groß ist dabei der Anteil, der von Windkraftanlagen kommt. Die Hälfte vom Gesamtstrom in Thüringen entfällt nämlich auf Windkraft. Im Jahr 2019 haben Windräder 3081 Gigawattstunden dem Versorgungsnetz in Thüringen beigesteuert, während es im Jahr zuvor 2653,4 Gigawattstunden waren. Währenddessen ist der Anteil der konventionellen Energieträger von 3817,3 Gigawattstunden im Jahr 2018 auf 3448,3 Gigawattstunden im Jahr 2019 zurückgegangen.
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Weitere Impulse vom Bund werden gefordert
Thüringens Ziel, bis zum Jahr 2040 saubere, sichere und bezahlbare Energie komplett aus regenerativen Quellen zu erreichen, soll laut Siegesmund realisierbar sein. Doch die Umweltministerin fordert ebenfalls neue Impulse vom Bund für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Streichung des sogenannten Solardeckels.
Einige Gesetze drohen den Ausbau vom grünen Strom in Deutschland eher zu bremsen, statt ihn zu beschleunigen. Besonders in der Photovoltaik-Branche ist es zurzeit brenzlig, wo der Solardeckel die Energiewende abzuwürgen droht. Nach dem aktuell gültigen Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) gilt es für neue Anlagen bis 750 Kilowatt, doch es gibt keine finanzielle Unterstützung für eine bundesweite Gesamtleistung über 52 Gigawatt. Diese Regelung soll nun so schnell wie möglich abgeschafft werden.
Siegesmund appellierte an die Bundesregierung, die Ausbaubeschränkung aufzuheben. So sollen bedeutende Arbeitsplätze bei Projektentwicklern, im Handwerk, in der Industrie und im Mittelstand bewahrt werden. Über alle weiteren Entwicklungen in Thüringen, Deutschland und Europa zur Klimapolitik und erneuerbaren Energien informieren wir beinahe täglich hier im Blog und kostenlos im Newsletter der Cornelius Ober GmbH (hier abonnieren).
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