[ez-toc]
Was genau verbirgt sich hinter EMAS?
Bei dem Eco Management and Audit Scheme handelt es sich um eine Kombination aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung. Durch dieses Öko-Audit sollen Unternehmen dazu angehalten werden, ihre Umweltbilanz – beispielsweise durch den schonenderen Einsatz von Ressourcen, eine Verbesserung der baulichen Situation, aber auch durch den Verzicht auf umweltschädliche Chemikalien – zum Umweltschutz beizutragen.
Über ihre gesteckten und eingehaltenen Umweltziele müssen die Unternehmen in regelmäßigen Umwelterklärungen berichten, die öffentlich zugänglich sind und von einem staatlich zugelassenen Umweltberater kontrolliert respektive verifiziert werden. Zudem muss jedes Unternehmen, welches sich am Öko-Audit beteiligt, regelmäßig durch einen Umweltberater neu zertifiziert werden. Für KMU beträgt der Zeitraum bis zur Neuzertifizierung maximal 4 Jahre.
Unser Energieberater hat sämtliche Schulungen, die für die Ausstellung der EMAS-Zertifikate notwendig sind, mit Erfolg absolviert und nimmt auch weiterhin an entsprechenden Weiterbildungsmaßnahmen teil. Nutzen Sie seine Kenntnisse und führen Sie gemeinsam mit uns dieses Umweltaudit auch in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer Organisation ein. Denn nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Organisationen, Vereine, Behörden und sogar für die Kirche ist das Öko-Audit nutzbar.
Allgemeine Vorteile des Öko-Audits
Die Einführung des Eco Management und Audit Systems bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich. Dazu gehören unter anderem
- Die Einsparung finanzieller Mittel durch stetige Verbesserung der Betriebsabläufe und der Energieeffizienz,
- Die vollständige Erfassung sämtlicher verwendeter Roh- und Hilfsstoffe,
- Die Erfassung des gesamten Abfallaufkommens des Unternehmens,
- Ressourcenbedarf kann in der Folge dauerhaft gesenkt werden.
Bei der Durchführung des Öko-Audits, aber auch bei späteren Kontrollen, wird unter anderem die Rechtskonformität im jeweiligen Unternehmen überprüft. Somit besteht für EMAS-Teilnehmer ein geringeres Haftungsrisiko und zugleich eine höhere Rechtssicherheit.
Auch in anderen Bereichen spielt Umweltschutz eine immer größere Rolle. Somit erhöht sich bei der Teilnahme am Umweltmanagement und einem erhöhten Umweltengagement auch die Möglichkeit, bei Ausschreibungen zum Zuge zu kommen, wenn das Unternehmen EMAS-zertifiziert ist.
Auch die Mitarbeiterbeteiligung wird im Rahmen der Zertifizierung unterstützt, können diese doch eigene Verbesserungsvorschläge einbringen. Zugleich müssen sie aber auch die vorgesehenen Maßnahmen in die Tat umsetzen. Durch die Beteiligung der Mitarbeiter wird auch deren Identifikation mit dem Unternehmen gestärkt, was besonders in Zeiten größeren Personalmangels nicht zu unterschätzen ist.
Unternehmen und Organisationen benötigen das Vertrauen ihrer Kunden beziehungsweise von Unterstützern. Die EMAS-Umwelterklärungen sorgen für die notwendige Transparenz.
Neben ökologischen und sozialen müssen auch gesellschaftliche Aspekte vermehrt Berücksichtigung finden. Zugleich bildet das EMAS-Umweltmanagement eine sehr gute Grundlage für ein Nachhaltigkeitsmanagement.
Natürlich bringt die Planung und Durchführung des EU-Öko-Audits erst einmal einiges Planungsarbeiten mit sich, für die unter Umständen Personal abgestellt werden muss. Die so anfallenden Kosten werden durch die Verbesserung der Energiebilanz, den Einsatz geringerer Rohstoffmengen und der erreichten Zertifizierung, welche für viele weitere Aufträge sorgen kann, schnell wieder kompensiert. Gern gibt Ihnen unser Umweltberater Informationen an die Hand, welche Arbeiten bereits im Vorfeld der Zertifizierung vorgenommen werden können. Dazu gehören beispielsweise die lückenlose Datenerfassung des derzeitigen Energieverbrauchs, die Erstellung eine Liste aller vorhandenen und genutzten Maschinen mit deren technischen Verbrauchsdaten, aber auch die Bereitstellung von Unterlagen zu den genutzten Gebäuden.
Weitere Vorteile der EMAS-Registrierung
Ende des Jahres 2014 beschloss die Bundesregierung den „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“ beschlossen. Eine EMAS-Validierung trägt diesem bereits in vollem Umfang Rechnung. Deshalb profitieren Unternehmen, die die EMAS-Registrierung abgeschlossen haben, auch von
- Der Anerkennung für den Spitzenausgleich gemäß SpaEfV,
- Der Anerkennung für die „Besondere Ausgleichsregelung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“,
- Der Anerkennung im Abfall- sowie im Immissionsrecht entsprechend der EMAS-Privilegierungsverordnung,
- Verlängerten Inspektionsintervallen bei IED-Anlagen und
- Benötigen keinen weiteren Nachweis über die Erfüllungen aller Anforderungen der DIN Norm ISO 14001.
Ablauf der Zertifizierung
Zuerst einmal gilt es, sämtliche Umweltaspekte zu ermitteln und deren Auswirkungen zu bewerten. Relevante Umweltvorschriften sind zu katalogisieren, während die Stärken und Schwächen analysiert werden müssen.
In dem darauf folgenden Umweltprogramm muss die Umweltpolitik des Unternehmens, aber auch dessen Ziele fixiert werden. Dabei gilt es auch, konkrete Unterziele und Maßnahmen zu definieren. Bereits zu diesem Zeitpunkt steht Ihnen unser Energie- beziehungsweise Umweltberater gern Rede und Antwort und unterstützt Ihre Bemühungen.
Mit dem nächsten Schritt beginnt das Öko-Audit. Hier müssen
- Aufgaben und Zuständigkeiten zugewiesen,
- Frühwarn- und Kontrollsysteme installiert,
- Die genaue Einhaltung der Umweltvorschriften kontrolliert und
- Ein Dokumentations- und Informationssystem angelegt
werden. Wie dies genau vonstattengeht, erläutert Ihnen unser Umweltberater sehr gern bei einem persönlichen Gespräch im Detail.
Wurde das Audit durchgeführt, müssen verschiedene interne und externe Kontrollen erfolgen. Bei einer internen Kontrolle müssen die Wirksamkeit des Systems festgestellt und eventuelle Fehlentwicklungen korrigiert werden.
Im Rahmen der folgenden externen Kontrolle wird die EMAS-Umwelterklärung angefertigt, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen muss. Die jeweiligen Systeme werden durch einen externen Umweltgutachter, beispielsweise aus unserem Unternehmen, verifiziert. Zugleich nimmt der Umweltgutachter eine Validierung der Umwelterklärung vor.
Zuletzt erfolgt der Eintrag in das jeweilige EMAS-Register. Der Registrierungsantrag ist dabei bei der zuständigen IHK/HWK einzureichen. Nach einem Compliance-Abgleich mit der zuständigen Umweltbehörde erfolgt der Eintrag in das EMAS-Register, welches beim DIHK geführt wird. Europaweite Informationen sind über den EMAS-Helpdesk abrufbar.
Stärken und Schwächen dieses Verfahrens
Die Durchführung dieses Öko-Audits setzt die Einbindung der Mitarbeiter voraus. Diese müssen eine große Lernbereitschaft an den Tag legen, um sich mit diesem System zu identifizieren. Keinesfalls darf die Zertifizierung nur von der Geschäftsführung gewünscht werden, denn in solch einem Fall wird die Mehrarbeit, aber auch die zusätzlichen Umorganisationen im Unternehmen für Aufruhr und eventuell Missbilligung sorgen. Werden die Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung, aber auch in die Planung der Maßnahmen mit eingebunden und können hier sogar eigene Verbesserungsvorschläge unterbreiten, so steigt auch das Verantwortungsgefühl gegenüber dem Unternehmen.
Als große Stärke kann sicher die Veröffentlichung der Umweltbilanz des Unternehmens angesehen werden. Nicht nur der Energieverbrauch und der wirksame Einsatz von Rohstoffen werden aufgezeigt, sondern auch verschiedene Waren- und Rohstoffströme ermittelt. Diese Ströme lassen sich so besser koordinieren. Wird der Verbrauch der Rohstoffe genauer analysiert, lässt sich dessen Menge eventuell reduzieren, was wiederum niedrigere Produktionskosten zur Folge hat. So steigt auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Worauf müssen KMU bei der EMAS-Zertifizierung ebenfalls achten?
Durch die Novellierung EMAS III, welche im Jahr 2010 erfolgte, wurde für KMU der Zeitraum für die Aktualisierung der Umwelterklärung von einem auf zwei Jahre verlängert. Nach vier Jahren muss eine erneute Validierung durch den Umweltgutachter erfolgen. Gern unterstützen wir Sie sowohl bei der Durchführung des ersten Öko-Audits als auch bei der erneuten Validierung. Natürlich steht Ihnen unser Umweltberater auch in der Zwischenzeit bei Problemen und Rückfragen zur Verfügung.
Gehört zu Ihrem Unternehmen eine Auslandsniederlassung, so kann auch diese das EMAS-Zertifikat erlangen. Die Mitgliedsstaaten der EU wurden in der dritten Novellierung dazu aufgefordert, die Verbreitung der EMAS auch in anderen Ländern zu unterstützen.
Wissenswertes
In Deutschland waren im Jahr 2013 etwas mehr als 1.200 Organisationen respektive Unternehmen mit insgesamt ca. 1.870 Standorten nach EMAS validiert. Europaweit waren es Mitte 2013 etwas mehr als 4.500 Organisationen an ca. 8.350 Standorten.
Die EMAS-Zertifizierung baut auf der international anerkannten ISO-Norm 14001 auf. Erfolgt eine EMAS-Validierung, so enthält diese auch das ISO-14001-Zertifikat.
Eine neue Richtlinie der EU gibt eindeutig Unternehmen den Vorzug, die eine EMAS-Validierung erreicht haben. Die Kosten für die Zertifizierung nach ISO 14001 respektive die Durchführung des Öko-Audits dürften sich kaum unterscheiden, da bei der EMAS – im Gegensatz zu ISO-Zertifizierungen – keine Pflichtaudittage vorgeschrieben sind. Dafür sind die EMAS-Antragsunterlagen etwas umfangreicher und die Rechtskonformität ist einzuhalten.
Wenn Ihr Unternehmen im europäischen Raum Waren vertreibt, sollten Sie eine EMAS-Zertifizierung anstreben. Wir unterstützen Sie dabei gern.
Sollten Sie weitere Fragen zu EMAS, aber vielleicht auch zur Zertifizierung nach ISO 14001 haben, so gibt Ihnen unser Energie- und Umweltberater gern die gewünschten Auskünfte. Zugleich begleitet er auf Wunsch die EMAS-Validierung oder die Durchsetzung anderer Standards, beispielsweise im energetischen Bereich.
↑