Porzellanhersteller Rosenthal GmbH führte Umweltmanagementsystem ein und plant mit Energieeffizienz-Netzwerk Energieeinsparung von 900.000 Euro im Jahr
Bereits im März 2017 wurde der Rosenthal GmbH die Wirksamkeit ihres Umweltmanagementsystems nach ISO 14001:2015 zertifiziert. Dazu durchlief es eine einjährige Vorbereitungszeit sowie ein einwöchiges Zertifizierungsaudit, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Schon ungefähr 20 Jahre vorher wurde der Porzellanhersteller nach ISO 9001 zertifiziert, im letzten Jahr erhielt es die novellierte Zertifizierung nach ISO 9001:2015. Vor fast vier Jahren erhielt das Unternehmen auch das Zertifikat für die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001:2011. Beide Zertifizierungen werden regelmäßig vom TÜV Süd überprüft. Im Rahmen jährlicher Audits wird kontrolliert, ob die Energiemanagementsysteme noch den gültigen Vorgaben entsprechen und ob das Unternehmen danach handelt.
Insgesamt sind für das 1879 gegründete Unternehmen, zu dem Marken wie Rosenthal, Hutschenreuther, Thomas, Arzberg und Rosenthal meets Versace gehören, 800 Mitarbeiter an den Standorten Selb und Speichersdorf in Bayern tätig. Seit dem Jahr 2009 gehört die Rosenthal GmbH zur Arcturus Gruppe, einem weltweit renommierten Anbieter hochwertiger Designprodukte für Wohnen, Tisch und Küche für private Haushalte, Gastronomie und Hotellerie.
Zu den von Rosenthal hergestellten Möbeln gehören Esstische, Stühle und Sofas, die von ihrer Ästhetik her vom Rosenthal Porzellan inspiriert wurden, aber auch hochwertige Accessoires aus Porzellan. Zu diesen gehören beispielsweise farbige Porzellan Kleiderhaken und Armbanduhren.
Energienetzwerk Franken möchte jährlich 5 Prozent Energie einsparen im Wert von 900.000 Euro
Mit Rosenthal beteiligen sich insgesamt 14 Unternehmen am Energieeffizienz-Netzwerk Franken. Zu dem Netzwerk gehören
- die Gelo-Holzwerke Weißenstadt,
- der Spielzeughersteller BIG in Großhaslach,
- British American Tobacco in Bayreuth,
- Scherdel in Marktredwitz,
- das Unternehmen Rauschert in Heinersdorf-Pressig,
- die RVN Faserproduktion in Neuenmarkt,
- Lamilux Heinrich Strunz in Rehau,
- Metob Beschichtungen in Michelau,
- die Akkumulatorenfabrik Moll in Bad Staffelstein,
- Tecuplast Kunststoffverarbeitung und Formenbau in Partenstein,
- das Unternehmen Johann Bergmann in Kasendorf,
- die Gottfried Tonwerke in Großheirath,
- das Unternehmen Peter Brehm in Weisendorf und – wie bereits erwähnt –
- die Rosenthal GmbH in Selb.
Letztgenanntes Unternehmen war Ende September Gastgeber des jüngsten Treffens mit 30 Umwelt-Fachleuten der hiesigen Firmen. Die beteiligten Firmen haben ihren Unternehmenssitz in der mittleren und nördlichen Oberpfalz, in Oberbayern sowie in Franken.
Nach einem umfangreichen Informationsaustausch unterzeichneten die Teilnehmer eine Absichtserklärung, in der sie sich darauf festlegten, zukünftig jedes Jahr fünf Prozent Energie sowie sechs Prozent Kohlendioxid einzusparen. Ist dies von Erfolg gekrönt, würden die Energiekosten aller Beteiligten um jährlich etwa 900.000 Euro sinken. Mit den dann eingesparten 11 Millionen Kilowattstunden könnten ungefähr 3.000 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden.
Das sich mit der Einsparung von Energie vor allem auf lange Sicht viel Geld sparen lässt, erläuterte Klaus Krause von Rosenthal. Bereits im Jahr 2013 erhielt sein Unternehmen das Zertifikat für die Einführung eines Energiemanagementsystems (Was ist ein Energiemanagementsystem?). Seit vier Jahren nutze man ein Blockheizkraftwerk zur Erzeugung von Kälte, die der Klimatisierung der Dekordruckerei diene. Auch in eine Wärmerückgewinnungsanlage, eine dezentrale Wasseraufbereitungsanlage sowie eine moderne und energieeffiziente Beleuchtung mittels LED in der Dekordruckerei habe man investiert. Damit die Schnellbrandöfen nicht so viel Wärme verlieren, wurden sie mit einem speziellen keramischen Fasermaterial ausgekleidet. All dies konnten sich die Netzwerk-Mitglieder bei einer Führung durch das Rosenthal Werk selbst ansehen.
Stadt Selb setzt auch auf Energieeinsparung und wirtschaftet energieautark
Auch der Selber Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch war bei dem Treffen anwesend. „Sie setzen hier einen ganz wertvollen Baustein im Zuge der Energiewende.“ Auch die Stadt Selb hat sich die Energieeinsparung auf die Fahnen geschrieben und wirtschaftet mittlerweile energieautark. Ein Teil des Stromes, der aus Wind- und Wasserkraft, Fotovoltaik sowie aus Biomasse erzeugt wird, stelle die Stadt den Unternehmen sogar zur Verfügung. „Wenn sich andere Orte ähnlich engagieren würden, dann müssten wir uns nicht mehr über fürchterliche Stromtrassen unterhalten“, so Pötzsch abschließend.
Dem Vorbild von Selb und der Rosenthal GmbH folgen auch andere Unternehmen, Städte und Kommunen. Wie wir auf unserem Blog in der Kategorie Energiedienstleistungsgesetz regelmäßig berichten, setzt der Wolfsburger Stadtteil Barnstorf auf energieeffiziente Beleuchtung und plant zahlreiche weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung. Auch die Gemeinde Doberschütz in Sachsen will nach einem Energieaudit in drei Jahren Einsparungen von zehn Prozent erreichen. Für Städte und Kommunen stehen für Maßnahmen zur Energieeinsparung und Umrüstung auf Erneuerbare Energien und zahlreiche Fördermittel vom Bund bereit (siehe hier). Über weitere Beispiele berichten wir regelmäßig, kostenlos im ESA-Newsletter.
Planen Sie selbst mit Ihrem Unternehmen die Schaffung eines Energieeffizienz-Netzwerkes und benötigen dazu Unterstützung? Wir von der Cornelius Ober GmbH sind Ihnen bei der gesamten Planung, aber auch bei der Durchführung von Treffen behilflich und stehen allen Teilnehmern gern beratend zur Seite. Eine erste Terminvereinbarung ist jederzeit telefonisch möglich.
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Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine Nachricht. Gerne besprechen wir mit Ihnen gemeinsam Ihr Vorhaben, beraten Sie in einem ersten Kennernlerngespräch kostenlose über die Energieeinsparmöglichkeiten und staatlichen Fördermittel.
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