Evangelische Stiftung Tannenhof veranlasst Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz auf Grundlage von einem Energieaudit
Das Energiedienstleistungsgesetz EDL-G gilt nicht nur für gewerbliche Unternehmen, sondern auch für Stiftungen und andere Organisationen, wenn sie mehr als 250 Beschäftigte haben oder einen Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro erzielen. Für diese Unternehmen ist dann aller vier Jahre die Durchführung eines Energieaudits vorgeschrieben. Bei diesem wird von qualifizierten Energieberatern der Energieverbrauch festgestellt und mögliche Einsparpotenziale aufgezeigt (hier finden Sie mehr Informationen über verschiedene Energiemanagementsysteme). Zu den betroffenen Organisationen gehört auch die in Remscheid ansässige Evangelische Stiftung Tannenhof (Nordrhein-Westfalen).
Nach Durchführung des Energieaudits liegt der Stiftung jetzt das Ergebnis des Audits vor und aufgrund dessen wird die Stiftung auf ihrem Gelände etwa 300.000 Euro in die energetische Sanierung investieren, berichtet der „Remscheider General-Anzeiger“ (rga). Erst kürzlich beklagten Energieexperten die mangelnde Durchführung der ermittelten Maßnahmen eines Energieaudits in der Industrie. Der Tannenhof hebt sich so also als positives Beispiel hervor.
Was ist der Tannenhof? Die Evangelische Stiftung Tannenhof ist quasi eine kleine Stadt für sich, denn auf ihrem Gelände sind nicht nur ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie, sondern auch Wohnstätten, eine Krankenpflege Schule, eine Schule für Ergotherapie und eine Kindertagesstätte angesiedelt. Schon allein dadurch ist klar, dass jeden Tag viel Strom, Wärme und Warmwasser verbraucht wird. Bereits vor einigen Jahren hatte man ein internes Versorgungsnetz installiert, welches von einer großen Heizzentrale versorgt wird.
Einführung von Energiemanagementsystem legt Einsparpotenziale offen
In dieser Heizzentrale werden nicht nur fossile Rohstoffe eingesetzt, sondern auch Holzhackschnitzel. Bei Bedarf wird dieses durch ölbetriebene Anlagen unterstützt. Gemeinsam mit den Energieexperten analysierten der Technische Leiter des Tannenhof-Gebäudemanagements Michael Scheuvens sowie sein Stellvertreter Nicolaus Werner sowohl die Energieanwendungen als auch die Verbrauchsmengen und erarbeiteten ein Maßnahmenpaket. Besonders wichtig waren die Einführung eines neuen Energiemanagementsystems und eine Untersuchung zum Einsatz des Blockheizkraftwerks, welches sowohl Strom als auch Wärme bereitstellt.
Nachdem das neue Energimanagementsystem, welches die Energie- und Verbrauchsströme anwendungsbezogen feststellt sowie Verbrauchsspitzen aufzeigt, wurden nun erste Maßnahmen in die Wege geleitet. So wurden insgesamt 25 Energiemessboxen installiert, die mit etwa 300 neuen Zählern verbunden sind. Die bisher verwendeten Zähler stammten teilweise noch aus den 1950er Jahren und bestanden zum Teil noch Bakelit. Mit der Installation der Energiemessboxen und Zähler soll es möglich sein, „eine effektive Kostenverlaufskontrolle der einzelnen Verbrauchsstellen auf dem Stiftungsgelände“ zu ermöglichen, so Dietmar Volk, Kaufmännischer Direktor der Stiftung Tannenhof, auf einer Pressekonferenz, die rga berichtet.
Blockheizkraftwerk soll bis zu 60 Prozent des Strombedarfs decken
Zugleich soll es eine weitere Untersuchung dazu geben, ob der hohe Wärme- und Strombedarf den Einbau eines Blockheizkraftwerks rechtfertige. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird für das nächste Jahr erwartet. Die Experten gehen davon aus, dass ein BHKW bis zu 60 Prozent der von der Tannenhof Stiftung benötigten Strommenge selbst produzieren könne.
Des Weiteren wird auch an der Optimierung der Fernwärmeversorgung gearbeitet. Hier ist an die bessere Isolierung der Fernwärmeleitungen, den Austausch alter Pumpen durch neue Energieeffizienzpumpen, die bis zu 80 Prozent weniger Strom benötigen, gedacht.
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