Das Umweltministerium Baden-Württembergs hat das Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“ aufgelegt, mit dem es den Aus- und den Neubau von Wärmenetzen fördern will. Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, das erneuerbare Energiequellen, industrielle Abwärme oder die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden. Bisher wurden bereits mehr als 60 Wärmenetze durch Zuschüsse gefördert.
Die Umweltministerin Thekla Walker äußerte in Stuttgart, dass wir mit Energie sparsam und bewusst umgehen müssten. Hier gehe es sowohl um den Klimaschutz als auch die Versorgungssicherheit. Der Ukraine-Krieg und drohende Versorgungsengpässe machen dies deutlich. „Der Wärmesektor macht mit 50 Prozent den größten Anteil am Endenergieverbrauch aus – hier müssen wir ansetzen“ so die Ministerin weiter. Sie gehe davon aus, dass man Gebäude zukünftig so bauen oder sanieren müsse, dass man weniger Energie für das Beheizen und die Warmwassergewinnung brauche und der restliche Wärmebedarf dann durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Dafür seien energieeffiziente Wärmenetze ein wichtiger Baustein.
Kurzvorstellung der drei Projekte

Energieeffiziente Wärmenetze als Beitrag zur Wärmewende im Rahmen der kommunalen Energiewende. Wärmenetze spielen beim sozialen Wohnungsbau eine immer stärkere Rolle (Symbolbild).
In Rottenburg-Schwalldorf soll im Neubaugebiet Schwalldorf für ungefähr 30 Ein- und Mehrfamilienhäuser ein kaltes Nahwärmenetz mit einer Länge von 380 Metern angelegt werden. Dazu nutzt man Erdwärmekollektoren und Wärmepumpen. Die Kollektoren sollen auf einem Sportplatz in 1,5 Metern Tiefe horizontal ins Erdreich gesetzt werden. Mit den in den Gebäuden montierten Erdwärmepumpen soll die Raumheizung, im Sommer die Kühlung der Räume sowie die Warmwasserbereitung ermöglicht werden. Für den Betrieb der Wärmepumpen wird Ökostrom eingesetzt. Die Fördersumme dieses Projekts liegt bei 183.520 Euro.
Die Stadt Bruchsal hat für das Quartier Belvedere ein Quartierskonzept erstellt. Hier fördert das Land en 650 Meter langes Wärmenetz, an dem zwei Schulen und Privathaushalte angeschlossen werden, mit 118.000 Euro.
In der Gemeinde Beimerstetten ist der Neubau eines Nahwärmenetzes mit einer Länge von 652 Metern geplant. Es soll mehrere Wohn- und Geschäftshäuser versorgen. Geplant sind hier neben der Leitung 20 Übergabestationen, ein Pufferspeicher, eine Hackschnitzelheizung sowie eine Wärmeableitung für ein Gas-Blockheizkraftwerk. Die Fördersumme beträgt 108.000 Euro.
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