Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung: Bis 2030 soll der Energieverbrauch in Deutschland bis zu 30 Prozent sinken
Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, den Primärenergieverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent zu senken. Letzte Woche wurde eine neue Strategie festgelegt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) vorgestellt, mit welcher das EU-Energieeffizienz-Ziel für 2030 erfüllt werden soll. Mit dem aktuellen Energiemix ist Deutschland schon auf einem guten Weg, denn im Jahr 2019 gab es mehr Erneuerbare Energien und weniger Energieverbrauch.
Bundesregierung setzt Anreize für mehr Energieeffizienz
Im Vergleich zum Jahr 2008 soll der Primärenergieverbrauch bis 2030 um 1200 TWh reduziert werden. Für die Endverbraucher würde das bedeuten, dass die Nachfrage um mindestens zusätzliche 300 TWh verringert werden müsste. Gewerbe, Industrie, Dienstleistung und Handel verbrauchen aktuell 380 TWh jährlich. Die steuerlichen Förderungen der energetischen Gebäudesanierung, welche vom Bundeskabinett im Oktober bereits gebilligt wurde, würde für mehr Motivation zur Steigerung der Energieeffizienz in Wohngebäuden sorgen. Für die Förderung der Energieeffizienz stellt die Bundesregierung jährlich rund 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung.
Der Wirtschaftsminister Peter Altmaier beteuert, dass mehr Energieeffizienz wirtschaftliches Wachstum, Energieversorgung und Klimaschutz unter einen Hut bringt. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende und Klimaschutz ist die Reduktion von Energieverbrauch. Eine wirksame Umsetzung von Energiewende und Klimaschutz hänge von der kontinuierlichen Förderung der Energieeffizienz ab, so die neue Strategie.
Nachhaltigkeit muss an Bedeutung gewinnen
Man soll sogar bei steigender Wertschöpfung weniger Energieverbrauch anstreben – und diesen auch weniger bezahlen. Außerdem soll nachhaltiger und konkurrenzfähiger produziert werden. Um die Verbraucher durch Energieeffizienz auch vor hohen Energierechnungen zu bewahren, sollen künftig effektive Maßnahmen eingeleitet werden. So könnten beispielsweise Mindeststandards für Produkte verbindlich oder Energieverbräuche deutlicher gemacht werden.
Alle Sektoren müssen Beitrag leisten
Der Bereich Verkehr hat im Jahr 2017 rund 765 TWh verbraucht, was knapp einem Drittel das gesamten Endenergieverbrauchs von Deutschland entspricht. Aus diesem Grund müsse an der aktuellen Verbrennertechnik gearbeitet werden. Vor allem aber elektrische Antriebe sollen dabei eine große Rolle spielen, denn sie senken den Endenergiebedarf um etwa 70 % im Vergleich zum Benzin- bzw. Dieselbetrieb eines Straßenfahrzeugs.
Techniken wie Big Data oder künstliche Intelligenz (KI) dienen Konsumenten, damit sie sich ausführlich über den Energieverbrauch informieren können. Doch die Problematik bei der Verwendung dieser Techniken liegt darin, dass durch ihre Verwendung der Energieverbrauch sogar steigen könnte. Einige Ziele aus dem Aktionsplan sollen bereits erreicht worden sein, während andere Vorgaben im kommenden Jahr eingeleitet und umgesetzt werden sollen.
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