In Baden-Württemberg wurden erstmals umfassend und detailliert die Energieverbräuche öffentlicher Gebäude ausgewertet. Die Landesenergieagentur KEA-BW hat in einem bundesweit einzigartigen Bericht Verbrauchsdaten aus 538 Kommunen und rund 14.500 Liegenschaften analysiert. Die Ergebnisse zeigen sowohl große Potenziale zur Energieeinsparung als auch positive Beispiele für energieeffiziente und klimaneutrale Gebäude.
- KEA-BW analysiert Energieverbrauch von rund 14.500 kommunalen Gebäuden aus 538 Kommunen.
- Nur 17,8 % der Gebäude erreichen den Zielwert für Wärmeverbrauch, beim Strom sind es 20,5 %.
- Kindertagesstätten und Schulen verbrauchen überdurchschnittlich viel Energie.
- Systematisches Energiemanagement kann bis zu 30 % Energie einsparen – auch ohne große Investitionen.
- Die gebäudescharfe Auswertung ist Grundlage für gezielte Sanierungen und Förderberatung.
Mit einer deutschlandweit bislang einzigartigen Analyse legt die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) ihren neuen „KEA-BW Energiespiegel“ vor (kostenlos als PDF). Grundlage des Berichts sind die gesetzlich erhobenen Energieverbrauchsdaten aus 538 von insgesamt 1.136 Kommunen im Land. Die Analyse umfasst rund 14.500 kommunale Liegenschaften – darunter Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindertagesstätten, Sportstätten und viele weitere Nutzungsarten. Ziel ist es, Transparenz über die tatsächliche Energieeffizienz öffentlicher Gebäude zu schaffen und Ansatzpunkte für Einsparungen aufzuzeigen.
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Die landesweite Auswertung ist Teil der gesetzlichen Vorgaben nach dem Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg. Seit 2020 sind Kommunen verpflichtet, ihre Energieverbräuche jährlich an das Land zu melden. Die KEA-BW übernimmt im Auftrag des Landes die Auswertung und legt mit dem nun erschienenen Bericht für das Jahr 2022 eine umfassende statistische Übersicht vor. Auf 428 Seiten werden Verbrauchsdaten und Kennwerte von insgesamt 67 Bauwerkstypen beschrieben – ein bisher in Deutschland einmaliger Datenbestand.
Wärme- und Stromverbrauch oft noch weit über Zielwerten
Zur Bewertung der Energieeffizienz legte die KEA-BW wissenschaftlich hergeleitete Zielwerte fest: Für den Wärmeverbrauch sind das 50 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter und Jahr, für Strom 10 kWh/m²a. Die Analyse zeigt jedoch, dass nur ein kleiner Teil der kommunalen Gebäude diese Zielmarken erreicht. So erfüllen lediglich 17,8 % der untersuchten Gebäude den Zielwert für Wärme, beim Strom sind es 20,5 %. Schulen und Kindertagesstätten liegen dabei besonders deutlich über den Richtwerten: Kindergärten verbrauchen im Schnitt 127 kWh Wärme, Schulen zwischen 93 und 114 kWh pro Quadratmeter und Jahr.
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Insbesondere Verwaltungsgebäude ohne Klimatisierung schneiden besser ab – allerdings erreichen auch hier nur etwa 11 % der Gebäude beide Zielwerte. Immerhin 36 % der Liegenschaften nähern sich den Vorgaben an, was laut KEA-BW ein positives Signal für gezielte Nachbesserungen ist. Gerade in dieser Gebäudekategorie lassen sich mit vergleichsweise geringem Aufwand spürbare Einsparungen erzielen.
Die detaillierte Erfassung auf Gebäudeebene liefert wertvolle Erkenntnisse. Claus Greiser, Bereichsleiter Energiemanagement bei der KEA-BW, erklärt in einem Artikel der KEA-BW: „Die gesetzlich vorgeschriebene Verbrauchserfassung geht meist Hand in Hand mit der sachlich-rechnerischen Prüfung der Energierechnungen.“ Die daraus gewonnene Transparenz ermögliche Kommunen nicht nur eine realistische Bewertung ihrer Situation, sondern biete auch eine valide Grundlage für Investitionsentscheidungen, etwa zur Sanierung oder zur Umsetzung von Effizienzmaßnahmen.
Daten als Schlüssel für Effizienzmaßnahmen und Contracting-Modelle
Ein weiteres Ergebnis der Auswertung: Mit einem systematischen Energiemanagement können Kommunen bis zu 30 % ihrer Energieverbräuche einsparen – selbst ohne größere Investitionen. Dies gelingt durch organisatorische und technische Optimierungen im Gebäudebetrieb, etwa durch bessere Regelungstechnik, Verbrauchsmonitoring oder durch Schulungen für Hausmeister und Nutzer.
Die KEA-BW sieht in der gebäudescharfen Erhebung einen entscheidenden Schritt in Richtung klimaneutrale Verwaltung: „Nur wenn Kommunen ihre Energiedaten kennen und sich damit befassen, können sie ihren Verbrauch dauerhaft senken“, so Greiser weiter. Neben Kommunen selbst profitieren auch externe Akteure wie auf kommunale Energieberatung spezialisierte Unternehmen wie die Cornelius Ober GmbH, Architekturbüros oder Contractinganbieter von den Daten. Sie dienen als belastbare Planungsgrundlage für Sanierungskonzepte, Fördermittelstrategien oder Energieeinspar-Contracting-Projekte.
Mit der Veröffentlichung des „Energiespiegels“ macht die KEA-BW einen wichtigen Datenschatz zugänglich, der praxisrelevante Hinweise auf Schwachstellen und Einsparpotenziale bietet. Die vollständige Auswertung ist öffentlich zugänglich und soll vor allem kommunale Entscheidungsträger, Bauämter und Klimaschutzbeauftragte dazu ermutigen, energetische Maßnahmen gezielter anzugehen.
KEA-BW als zentrale Anlaufstelle für kommunalen Klimaschutz
Die KEA-BW wurde 1994 gegründet und ist seit 2017 eine 100-prozentige Tochter des Landes Baden-Württemberg. Mit rund 100 Mitarbeitenden an den Standorten Karlsruhe und Stuttgart ist sie die zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um Energieeffizienz, Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. Mit dem neuen „Energiespiegel“ liefert die KEA-BW ein konkretes Werkzeug zur Unterstützung kommunaler Klimaschutzziele – praxisnah, datenbasiert und anschlussfähig für die Umsetzung vor Ort. Auf der Website der Cornelius Ober GmbH bleiben Sie zu allen Neuigkeiten informiert (Newsletter abonnieren).
Die Auswertung der KEA-BW zeigt eindrucksvoll: Wer den Energieverbrauch kennt, kann gezielt handeln. Die Cornelius Ober GmbH unterstützt Kommunen und Eigentümer mit professioneller Energieberatung, individuellen Sanierungsfahrplänen und Fördermittelanalyse. Vereinbaren Sie jetzt Ihr kostenfreies Auftaktgespräch und starten Sie in eine energieeffiziente Zukunft!
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