Das Jahr 2022 markierte für die deutsche Wirtschaft einen Wendepunkt in Bezug auf Klimaschutzinvestitionen. Ein Bericht der Förderbank KfW (PDF, 549 Kb; öffnet in neuem Fenster) zeigt, dass die Investitionen in diesem Bereich deutlich gestiegen sind. Fast zwei Drittel der Betriebe in Deutschland haben den Klimaschutz inzwischen in ihre Unternehmensstrategie integriert, was einen Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Der lange Weg zur Klimaneutralität
![Klimabewusstes Unternehmen, Investition in Energieeffizienz und erneuerbare Energien, Beitrag zur Klimaneutralität 2022](https://www.c-ober.de/wp/wp-content/uploads/2023/11/klimabewusste-unternehmen-400x224.jpg)
Deutsche Unternehmen intensivieren 2022 ihre Investitionen in den Klimaschutz und integrieren nachhaltige Strategien zunehmend in ihr Geschäftsmodell, wobei der Fokus sowohl auf Energieeffizienz als auch auf der Nutzung erneuerbarer Energien liegt. Mit einem Investitionsvolumen von 72 Milliarden Euro leisten sie einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität. (Symbolbild)
Obwohl die Investitionen im Klimaschutz gestiegen sind, bleibt die Lücke auf dem Weg zur Klimaneutralität groß. Dies betrifft insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), bei denen rund 70 Prozent noch keine konkreten Pläne zur Treibhausgasminderung entwickelt haben. Im Jahr 2022 flossen insgesamt 72 Milliarden Euro in den inländischen Klimaschutz, was etwa 15 Prozent der gesamten Unternehmensinvestitionen entspricht.
Treiber und Herausforderungen
Die gestiegenen Energiepreise fungierten als Haupttreiber für die Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Jedoch stellt der Klimaschutz, insbesondere für den Mittelstand, eine Mammutaufgabe dar. Viele KMU verfügen nicht über die nötigen Ressourcen, um strategische Schwachstellen aufzudecken und in Energie- und Ressourceneinsparpotenziale zu investieren.
Förderungen und Kreditfinanzierungen
Für viele KMU sind Förderungen und klassische Bankdarlehen entscheidend, um Klimaschutzinvestitionen zu stemmen (hier finden Sie eine Übersicht lukrativer KfW-Förderungen für Unternehmen). Dabei spielen Banken und Sparkassen mit rund zwölf Milliarden Euro an Krediten für Klimaschutzinvestitionen im Jahr 2022 eine wichtige Rolle.
Notwendigkeit weiterer Investitionen
Die KfW betont, dass Klimaneutralität weiterhin deutliche Mehrinvestitionen erfordert. Der geschätzte Investitionsbedarf des privaten Unternehmenssektors bis zur Mitte des Jahrhunderts liegt bei durchschnittlich rund 120 Milliarden Euro jährlich. Es bedarf einer erhöhten Aufmerksamkeit auf die Wirtschaftlichkeit der Klimaschutzinvestitionen, um Investitionshürden aus dem Weg zu räumen.
Fehlende Standards und Dateninfrastruktur
Ein zentrales Problem ist das Fehlen von Standards für Berechnungen und Messmethoden im Bereich Klimaschutz. Hierbei wird ein European Single Access Point vorgeschlagen, um eine notwendige Dateninfrastruktur für die Transformation zu schaffen.
Appell an die Politik
Die KfW-Ökonomen appellieren an die Politik, ein verlässliches und ansteigendes CO2-Preissignal zu schaffen und einen adäquaten Finanzierungs- und Förderrahmen bereitzustellen. Ebenso wichtig sind die Minimierung von Lieferschwierigkeiten bei Klimaschutztechnologien und der Abbau von Informationsdefiziten, insbesondere im Mittelstand.
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