EEG-Umlage soll nochmal steigen und könnte steigende Stromkosten verursachen
Seit ihrer Einführung im Jahr 2010 stieg die EEG-Umlage fast jedes Jahr an. In der letzten Zeit blieb sie relativ konstant, doch laut Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende könnte die EEG-Umlage im Jahr 2021 mit 7 Cent/kWh den Kostengipfel erreicht haben, heißt es in einem Bericht auf der Website von Agora Energiewende. Experten zufolge dürfte die Umlage wegen schrumpfender Überschüsse auf dem EEG-Konto steigen. Auf dieses Konto fließen die Zahlungen der Verbraucher im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Überschüsse werden als Rabatt auf die Umlage an die Verbraucher zurückgezahlt.
In diesem Jahr liegt die EEG-Umlage bei 6,41 Cent, während Agora mit einem Wert zwischen 6,5 und 6,7 Cent pro Kilowattstunde rechnet. Die direkten Einflüsse auf die Stromrechnung sind schwer einzuschätzen, denn es kommt darauf an, wie die Stromanbieter die Teuerung weitergeben. Hier rechnet Agora mit einem Cent mehr pro Kilowattstunde – bei einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden im Jahr (Vier-Personen-Haushalt) würde die jährliche Stromrechnung um 40 Euro ansteigen.
Neue große EEG-Reform in Aussicht?
Die Ökostrom-Umlage mussten bisher alle Stromkunden bezahlen, wobei es für bestimmte Gewerbe und Industriebranchen auch Rabatte gibt. Damit wird die Ökostrom-Förderung für die Betreiber von Windkraft-, Solar-, Biogas- sowie Wasserkraftanlagen finanziert. Die Höhe der Umlagen wird von deutschen Netzbetreibern jeweils zum 15. Oktober festgestellt, aufgrund einer Prognose der Einnahmen und Ausgaben für das Folgejahr.
Für den Endverbraucher setzt sich der Strompreis neben der EEG-Umlage noch zusätzlich aus Stromsteuer, Netzentgelten sowie anderen Umlagen und Abgaben zusammen. Im Rahmen der Klimapolitik könnte es bald eine große Reform geben, die die Stromsteuer senken und die EEG-Umlage sogar ganz abschaffen könnte. Diese Forderung gibt es vor allem in der Union, wenn der CO2-Preis in den Bereichen Wärme und Verkehr Heizöl, Erdgas und Sprit teurer macht.
Ökostrom-Anteil soll bis 2030 auf 65 Prozent steigen
Der Handel mit Zertifikaten für den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), an dem die Energiewirtschaft in der EU teilnimmt, macht den Strom zusätzlich teuer. Das CO2-Zertifikat versteuert Strom aus Gas und Kohle und soll dadurch den Kohlestrom aus dem Markt drängen. Der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung liegt inzwischen bei knapp 40 Prozent. Bis 2030 möchte die Bundesregierung einen Anteil von 65 Prozent schaffen, doch aktuell hapert es noch unter anderem am Ausbau von Stromleitungen und Windrädern.
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