Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) kritisiert Entwurf zum Gebäudeenergiegesetz
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Ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland wird von Gebäuden verursacht. Ein dringender Wandel der Gesellschaft ist deshalb unausweichlich. Nur so kann es gelingen, die Probleme bei der Energieeinsparung und Energieeffizienz in Gebäuden in den Griff zu bekommen. Seit dem 1. Februar werden deshalb BAFA-Zuschüsse für Vor-Ort-Energieberatung bei energetischen Gebäudesanierungen auf 80 % erhöht, wodurch sowohl Gebäudesanierungen von Ein- und Zweifamilienhäusern als auch Sanierungsplanungen von größeren Gebäuden gefördert werden. Dabei auch helfen die CO2-Emission in Deutschland zu reduzieren soll das Gebäudeenergiegesetz. Der Entwurf dazu allerdings wurde jetzt von der Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) jetzt in einer Stellungnahmen scharf kritisiert.
„Mogelpackung für den Klimaschutz“ (DENEFF)
Nachdem sich die Bundesregierung mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) befasst hat, liegt nun ein aktualisierter Entwurf des Gesetzes vor. Mit dem GEG sollen die Regeln der Energieeinsparverordnung, des Energieeinsparungsgesetzes und des Erneuerbaren-Energien-Wärmegesetzes zusammengeführt werden. Während der ersten Lesung am 29. Januar 2020 wurde der neue GEG-Entwurf von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) als „Mogelpackung für den Klimaschutz“ bezeichnet.
Kritikpunkte der DENEFF am GEG

Die ersten Entwürfe zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) stehen von verschiedenen Stellen scharf in der Kritik, die Klimaziele der Bundesregierung zur Energiewende nicht ausreichend genug zu behandeln (Symbolbild).
Ziel des neuen Gebäudeenergiegesetzes ist es, das Energieeinsparrecht im Gebäudesektor zu vereinheitlichen. Allerdings wurde am Mittwoch der neue Entwurf stark kritisiert: Nach Ansichten der DENEFF soll er keinen nennenswerten Beitrag leisten, sondern auch noch die Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudesektor zusätzlich verkomplizieren. Mit dem GEG werde man die Klimaschutzziele bis zum gewissen Zeitpunkt nicht erreichen können. Gewisse Neuregelungen würden sogar durch unnötige Bürokratie für die Länder und durch die sich daraus ergebende Verwirrung bei den Bauherren das ganze Vorhaben nur noch verzögern.
Geschäftsführender Vorstand der DENEFF, Christian Noll, äußerte in der DENEFF-Stellungnahme zum GEG seine Unzufriedenheit mit der Bundesregierung bezüglich der Einstellung zum Klimaschutz. Trotz der drohenden Verfehlungen der Klimaschutzziele nehme die Bundesregierung den Klimaschutz nicht ernst genug. Die „Mogelpackung“ in Form des neuen Gebäudeenergiegesetzes, die dem Bundestag vorgelegt wurde, werde Deutschland nicht klimaneutral machen. Auch wenn schon längst Lösungen vorliegen würden, wäre dank der genannten Komplikationen klimafreundliches Bauen kein Standard.
Nahe-Null-Energiestandard für neue Gebäude festlegen
Dem Verband nach müsse man mit dem GEG den sogenannten Nahe-Null-Energiestandard für neue Gebäude festlegen, wie es von der Europäischen Union gefordert wird. Nur so könne man energiebedingte Emissionen herunterfahren. Die Wärmeversorgung von neuen Gebäuden hätte ab 2020 vollkommen unabhängig von fossilen Energieträgern sein sollen, was das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung schon im Jahr 2007 vorgesehen hatte. Mit dem neuen GEG wären diese Ziele allerdings immer noch nicht erreicht.
Das Erreichen der Klimaschutzziele darf durch Bürokratie nicht verzögert oder sogar verfehlt werden. Es müssen Gesetze her, die das Erfüllen der Ziele erleichtern und endlich klimafreundliches Bauen in Deutschland ohne Komplikationen ermöglichen.
Über alle neuen Nachrichten zum Gebäudeenergiegesetz und die energiepolitischen Veränderungen in Deutschland und Europa berichten wir auch zukünftig täglich im News-Blog der Cornelius Ober GmbH (kostenlosen Newsletter abonnieren).
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