Zugwaggons als Energiespeicher – innovatives Stromspeicherprojekt für regenerative Energiene in den USA gestartet
Weltweit geht die Suche nach Speichermöglichkeiten für erneuerbare Energien weiter. Ein kalifornisches Startup plant, Elektro-Eisenbahnen für die regenerative Energiegewinnung zu nutzen, deren Anhänger mit tonnenschweren Steinen beladen sind. Wie das Prinzip funktioniert, wird hier beschrieben.
Bislang werden zur Speicherung überschüssiger Energie Speicherbatterien, aber auch Pumpspeicherwerke genutzt. Nach dem gleichen Prinzip wie das Pumpspeicherwerk funktioniert auch das hier vorgestellte System, nur dass es keine gravierenden Einschnitte in die Natur geben wird, wie es sonst durch die Stauseen der Fall ist. In wasserarmen Regionen wäre dieses Verfahren sowieso nicht realisierbar.
Für den Einsatz der Lokomotiven und Eisenbahnwaggons werden nur ausreichend Gleise, Gestein, Lokomotiven und Waggons benötigt. Bei dem jetzt in der Wüste Nevada begonnenen Modellprojekt kommen Eisenbahnwaggons des kalifornischen Unternehmens ARES (Advanced Rail Energy Storage) zum Einsatz. Sie sollen als Stromspeicher eingesetzt werden und einen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent erzielen.
Funktionsweise des Prinzips
Ist im Stromnetz ein Überangebot vorhanden, wird eine Elektrolok mit schwer beladenen Anhängern (hier greift man auf große Schiffcontainer zurück) den Berg hinauf gefahren. In Spitzenzeiten, wenn nicht genügend Strom zur Verfügung steht, fährt der Zug den Berg wieder hinab. Die hier entstehende Bremskraft wird von Generatoren in Energie umgewandelt und ins Netz eingespeist. Nachteilig ist, dass für eine solche Strecke viel Platz benötigt wird, mehrere Gleise nebeneinander verlegt sowie zahlreiche E-Loks, Waggons bzw. Flachwagen und Schiffcontainer zur Verfügung stehen müssen.
Aktuell ist eine Teststrecke vorhanden, die mit einem 5,68 Tonnen schweren Prototypen befahren wird. Das erste Schienenspeicherwerk soll mit insgesamt 32 E-Loks ausgestattet werden, die es jeweils auf ein Gewicht von 272 Tonnen bringen. Die Genehmigung für das ARES-Projekt wurde im April 2016 vom „Bureau of Land Management“ erteilt. Bis zum Jahr 2019 wird das erste Schienenspeicherwerk unweit der Stadt Pahrump in der Wüste Nevada entstehen und eine Fläche von insgesamt 106 Hektar umfassen. Das neue Speicherkraftwerk soll eine Länge von 8 km und ein Gefälle von bis zu 8 Prozent aufweisen. Anfangs soll seine Leistung bei 48 Megawatt liegen und einen Ertrag von 12,5 Megawattstunden Energie erzielen. Später ist eine Leistung von 3 Gigawatt und eine Speicherkapazität von 24 Gigawattstunden vorgesehen.
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