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Lastganganalyse – Informationen und Angebote zur messtechnischen Untersuchung

In den meisten Unternehmen und Behörden kommt es immer wieder zu Leistungsspitzen, in denen mehr Energie benötigt wird. Besonders bei leistungspreisabhängigen Stromverträgen werden nicht nur Gebühren für die bezogene Wirkarbeit in Rechnung gestellt, sondern zugleich auch die höchste monatliche oder jährliche Leistungsspitze ermittelt, die wiederum ebenfalls in Rechnung gestellt wird. Dadurch ist es möglich, dass dieser Anteil bei etwa 30 Prozent der Gesamtstromkosten liegt. Eine professionelle Lastganganalyse setzt genau an diesem Punkt an. Auf dieser Seite möchten wir Sie über die Lastganganalyse umfangreich informieren.

Lastganganalyse

Was ist unter dem Begriff Lastgang beziehungsweise Leistungsspitze zu verstehen?

Ablauf einer Lastganganalyse

Ablauf einer Lastganganalyse

Das sogenannte Lastprofil, welches im Folgenden als Lastgang bezeichnet wird und durch seine Lastgänge charakterisiert ist, zeichnet den zeitlichen Verbrauch der abgenommenen elektrischen Leistung auf. Er unterliegt sowohl tageszeitlichen als auch wochentäglichen Schwankungen.

Eine effiziente Möglichkeit der Kostenreduzierung liegt nicht nur in der Verringerung des Stromverbrauchs, sondern auch in der Vermeidung oder zumindest in der Senkung von Lastspitzen. Um diese ausfindig zu machen, sollten Unternehmen zunächst eine „Aufzeichnung des elektrischen Lastgangs“ vom Energieversorger anfordern. In der Regel werden diese Informationen kostenlos ausgehändigt.

Die jeweiligen Leistungsdaten sollten bestenfalls in Form eines Diagramms oder einer anderweitigen Grafik übermittelt werden, die den Energiebezug eines Tages oder einer Woche darstellt.

Welche Informationen enthält eine Lastganganalyse?

Sie zeichnet den gesamten Stromverbrauch des gewünschten Zeitintervalls – beispielsweise eines Tages oder einer Woche – in meist viertelstündlichen Abschnitten auf. Sie selbst können so in Erfahrung bringen, wann die größte Last benötigt wurde und wann nur Grundlast gefahren wird. Zugleich erhalten Sie Informationen über die Höhe der jeweiligen Grundlast nach Betriebsschluss beziehungsweise am Wochenende. Einige Geräte müssen auch in dieser Zeit laufen, deren Verbrauch dann in der Grundlast enthalten ist.

Wie können Leistungsspitzen ohne lastgangfähige Stromzähler oder eine Lastganganalyse des Stromversorgers ermittelt werden?

Generell ist es sinnvoll, zur Auswertung von Lastgangprofilen einen Energieberater hinzuzuziehen. Er kann aus diesen Daten wesentlich genauere Informationen und Angaben herauslesen und Handlungsempfehlungen geben.

Wenn kein lastgangfähiger Stromzähler vorhanden ist, müssen Sie einen Energieberater mit der Durchführung der Messungen und deren Auswertung beauftragen. Lastgangfähige Stromzähler fehlen beispielsweise in einigen Behörden und Schulen sowie in manchem klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU).

Ist eine Lastganganalyse mittels Stromzähler nicht möglich, müssen durch den Energieberater geeignete Messgeräte installiert und abgelesen werden. Ein Abschalten der Maschinen für den Einbau der Messgeräte ist in der Regel nicht notwendig. Hier erhalten Sie nicht die Daten der Vergangenheit, sondern können auf aktuelle Informationen zum Energieverbrauch zurückgreifen. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, während der Aufzeichnung der Daten bereits einzelne Geräte abzuschalten und die Auswirkungen auf den aktuellen Stromverbrauch anhand des Lastprofils nachzuvollziehen.

Die eingesetzten Messsysteme können auch für die Untersuchung einzelner Stromkreise genutzt werden, was bei einem vom Energieversorger übermittelten Lastprofil nicht möglich ist.

So können Lastspitzen reduziert werden

Durch die Verschiebung stromrelevanter Arbeitsvorgänge um z.B. eine Viertelstunde kann die Lastspitze bereits deutlich verringert werden. Vielleicht lassen sich einige Arbeitsvorgänge generell in weniger stromintensive Zeiten verlagern? Diese Frage sollten Sie mit den betreffenden Mitarbeitenden besprechen.

Zugleich besteht die Möglichkeit, einzelne leistungsstarke Geräte schaltungstechnisch gegeneinander zu verriegeln. Dies verhindert einen gleichzeitigen Betrieb dieser Anlagen.

Durch die Installation eines Lastmanagementsystems besteht die Möglichkeit der gezielten Einstellung der Lastspitze. Sobald diese Spitze erreicht ist, schaltet das System automatisch einige wenige Verbraucher für einen kurzen, zuvor festgelegten Zeitraum ab. Die Nutzenden können die Dauer der Abschaltung sowie die jeweiligen Geräte individuell festlegen, vorausgesetzt natürlich, diese wurden in das jeweilige System eingebunden.

Für den Anschluss an ein Lastmanagementsystem eignen sich Systeme mit Speichervermögen, beispielsweise

  • Öfen,
  • Lüftungsanlagen
  • Warmluftheizungen und
  • Kühlungen,

sofern hier eine kurzzeitige Abschaltung gefahrlos möglich ist.

Kostengünstige Systeme zur Leistungssteuerung sind bereits für 4.000 Euro erhältlich und amortisieren sich durch die Verringerung der Lastspitzen und somit sinkender Stromkosten binnen kurzer Zeit.

Die Auswertung der Lastganganalyse

Die Lastganganalyse enthält eine Vielzahl an Daten. So finden Sie beispielsweise Informationen zur aktuellen Grundlast und zur benötigen Strommenge in Spitzenlastzeiten. Zugleich lässt sich der Stromverbrauch genau verifizieren. Zu Betriebsbeginn schnellt er beim Anschalten oder Hochfahren der Anlagen in die Höhe, erreicht dann einen gewissen Stand und schlägt bei der Inanspruchnahme stärkerer Verbraucher entsprechend aus. Im Tagesverlauf wird es immer wieder zu „Tälern“ im Stromverbrauch kommen. Hier könnte versucht werden, einen Teil der Arbeitsprozesse aus Spitzenlastzeiten in ein solches Tal zu verlegen.

Wie kann zu einem niedrigeren Stromverbrauch beigetragen werden?

Zuerst einmal sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Welche elektrischen Geräte sind vorhanden?
  • Welche Geräte gehören zu den wichtigen Stromverbrauchern mit hoher Leistung, langer Betriebszeit oder großer Stückzahl?
  • Welche Leistungen benötigen diese Verbraucher?
  • Wann werden diese Verbraucher benötigt?
  • Lassen sich aus der Lastkurve Anhaltspunkte für eine sinnvolle Schaltung finden?
  • Welche Stromverbraucher werden außerhalb der Betriebszeit benötigt?
  • Durch welche Maßnahmen lässt sich der Stromverbrauch während der Arbeitszeit verringern?
  • Wie hoch fällt die Grundlast aus? Lässt sich diese ebenfalls reduzieren?
  • Welchen Anteil an den jährlichen Stromkosten hat die Grundlast und welche lassen sich auf die bisherigen Lastspitzen zurückführen?
  • Finden sich in der Lastganganalyse Hinweise zu weiteren Vorkommnissen, denen nachgegangen werden muss? Beispielsweise unerwartet hoher Verbrauch nach Betriebsschluss?

Weitere Möglichkeiten der Stromkostenreduzierung

Sehr gern informiert Sie der hinzugezogene Energieberater über weitere Möglichkeiten, Stromkosten zu reduzieren. Dazu können beispielsweise die Installation eines betriebseigenen Blockheizkraftwerkes sowie die Montage einer Photovoltaikanlage gehören. Für deren Installation können Sie unter anderem zinsgünstige Darlehen der KfW-Bank in Anspruch nehmen.

Bietet sich Ihnen also keine Möglichkeit, die Spitzenlast signifikant zu senken, da die Arbeitsabläufe bereits optimal aufeinander abgestimmt sind, sollten Sie über die Möglichkeiten der Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien nachdenken.

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