Markt für Öko-Heizungen wächst zu langsam um Klimaziele bis 2050 zu erreichen
Rund 50 Prozent des CO²-Ausstoßes stammt von privaten Wohnungen. Der Verkauf klimaneutraler Heizungen gestaltet sich nicht ganz leicht, weil eine klassische Gasheizung deutlich weniger kostet als eine Heizungsanlage mit Wärmepumpe. Die Wärmepumpe erlaubt bei Verwendung von Ökostrom ein abgasfreies Heizen und im Sommer kann das Gebäude sogar mit der Wärmepumpe gekühlt werden. Moderne, energieeffiziente Gebäudetechnik also.
Die Verkaufszahlen der Wärmepumpen verzeichneten 2016 ein Plus von 20 Prozent, doch dies sei nach Angaben von Claudia Kemfert, einer Energiexpertin am DIW, noch zu wenig um die Klimaziele der Bundesregierung bis 2050 erreichen zu können. Es gäbe dafür viele Gründe und es würde auch daran liegen, dass im Wärmebereich heute noch nicht das erreicht wurde, was geplant war.
Bei Neubauten entscheiden sich nach wie vor über 53 Prozent der Bauherren für eine normale Gasheizung. Nach Angaben der Grünen-Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden wurde bei diesem Wert sogar ein Anstieg verzeichnet. Zur Zeit fördert die Bundesregierung indirekt sogar fossile Technologien, weil Fördergelder fließen, wenn die alte Ölheizung durch eine neue ersetzt wird.
Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie berichtet, würden Ölheizungen kaum noch verbaut, sagte ihr Präsident Michael Greis. Es sei ein Fortschritt, wenn eine alte durch eine neue Gasheizung ersetzt würde. Neue Brennwerttechnik führe zu einer Reduzierung des CO²-Ausstoßes von bis zu 30 Prozent. Laut Prof. Kemfert bestehe bei den Handwerkern ein Informationsmangel über Wärmepumpen und klimaneutrale Heizungen. Pro Jahr werden derzeit ein Prozent alter Häuser bezüglich ihrer Dämmung saniert, doch erforderlich seien Kemfert zufolge zwei Prozent jährlich.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!