Energiemanagement wird zum wichtigsten Bereich für Smart-Home-Markt bis zum Jahr 2022
Einer Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little zufolge werden das Energiemanagement und auch die Licht- und Fenstersteuerung bis zum Jahr 2022 die wichtigsten Elemente des Smart-Home-Marktes darstellen. Die Nachfrage nach der technologisch unterstützten Energieeffizienzsystemen ist groß, doch die Branche hat ein großes Problem.
Die auf der IFA vorgestellte Studie, an der auch der Verband der Internetwirtschaft eco beteiligt war, legt dar, dass der Smart-Home-Markt in Deutschland bis zum Jahr 2022 auf insgesamt 4,3 Milliarden Euro anwachsen werde, was einem Jahresdurchschnitt von etwa 26 Prozent entspricht. Sechs Marktsegmente werden in der Studie detailliert betrachtet. Dazu gehören die Sicherheit und Zugangskontrolle, Gesundheit und betreutes Wohnen, Unterhaltung, Energiemanagement, Haushaltsgeräte sowie die Licht- und Fenstersteuerung. Die höchsten Umsätze werden im Jahr 2022 mit 1,3 Milliarden Euro im Bereich Energiemanagement erwartet, dicht gefolgt von der Licht- und Fenstersteuerung mit ca. 1,2 Milliarden Euro. Treibende Kräfte sind hier der Bausektor und der Wunsch nach einer besseren Energieeffizienz.

Die prognostizierte Marktentwicklung der Smart-Home-Branche bis 20122 (Bild © eco/Arthur D. Little).
Damit Unternehmen von diesem Potenzial profitieren können, sollten sie sich an einem funktionierenden Ökosystem beteiligen, so der eco-Geschäftsführer Harald A. Summa. So müssten die Verantwortlichen für eine Integration und Kooperation mit Lösungen, die in anderen Branchen und bei weiteren Technologien gefunden werden, offen sein. Dazu gehören ein umfangreicher Daten- und Informationsaustausch zwischen den verschiedensten Geräten sowie der nutzerfreundlich angelegten Smart-Home-Lösung.
Fehlende Standards bremsen Smart-Home aus
Schon länger gelten fehlende Standards beim Smart Home als problematisch. Viele Hersteller haben auch auf der diesjährigen IFA wieder für das Kommunikationstalent ihrer Produkte geworben, nur wenige sprechen allerdings eine gemeinsame Sprache. Mittlerweile wurden auf der IFA aber neben den „Insellösungen“ auch „mehrsprachige“ offene Systeme, die mit anderen Geräten weiterer Hersteller kompatibel sind, vorgestellt.
„Sprachkommandos werden die Fernbedienung ersetzen“ (Aussage aus der Studie)
Offene Smart-Home-Plattformen scheinen bei der Steuerung generell im Trend zu liegen. Dazu gehören beispielsweise Samsung Smart Things, Apple Home Kit, Innogy Smart Home sowie die von der Telekom betriebene Plattform Qivicon. Diese Systeme sind sowohl als Manager als auch als Integrator für verschiedene Anwendungen verwendbar. Auch Amazon und Google ziehen hier nach. Zugleich werden der Studie zufolge Sprachassistenten eine immer größere Rolle spielen. „Sprachkommandos werden die Fernbedienung ersetzen“, so eine weitere Aussage der Studie.
„Das Ziel sollte es sein, mit offenen Systemen zu arbeiten und anderen Zugang zum eigenen Produkt zu bieten, damit neue vernetzte Services entstehen können“, äußerte Lars Riegel von Arthur D. Little. Gerade im Bereich smarter Software sieht er erheblichen Aufholbedarf. „Während zahlreiche deutsche Unternehmen exzellente Hardwareprodukte herstellen, sind die dazugehörigen smarten Anwendungen oftmals sehr limitiert und nur bedingt nutzerfreundlich.“ Damit sich dies ändert, wird Unternehmen empfohlen, Informationen – so beispielsweise Source Codes – freizugeben. Dadurch könnte die Innovationskraft weiterer, teilweise verwandter Industrien, aber auch die der Konkurrenten genutzt werden.
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