Abwrackprämie oder Verbot? Politiker diskutieren die Zukunft alter Ölheizungen
SPD: Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert ein Verbot von Ölheizungen bzw. dass ab 2030 keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden dürfen. Für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung kommentierte Schulze, dass ein Mix aus Verboten und Anreizen benötigt wird, um die Klimaziele zu erreichen.
CDU: Doch die Union ist gegen ein Verbot von Ölheizungen und lehnt diesen strikt ab. Stattdessen müsse die Energiewende vielmehr mit Förderung und Anreizen für klimafreundliche Technologien vorangetrieben werden, äußerte sich für die Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft CDU-Fraktionsvize Andreas Jung.
Einsparpotenzial liegt bei Millionen Tonnen CO2
Nach Angaben des Instituts für Wärme und Oeltechnik (IWO) gibt es bundesweit rund 5,5 Millionen Ölheizungen, wovon jede vierte älter als 25 Jahre ist. Dabei ließe sich fast jedes zweite Gebäude, das eine Ölheizung besitzt, sofort auf Gas umstellen, so der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). An das Fernwärmenetz könnten weitere 510.000 Gebäude angeschlossen werden und alleine durch diese Maßnahme ließen sich laut BDEW über 14 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Es könnten sogar die doppelten Werte erreicht werden, wenn alle Ölheizungen durch moderne Heizungstechnologien ersetzt werden.
Abwrackprämie für alte Öl- und Gasheizungen
Die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer brachte erst kürzlich auch eine Abwrackprämie für alte Ölheizungen ins Spiel. Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima sieht jedoch skeptisch, ob dieser tatsächlich kommen wird, denn die Möglichkeit einer Abwrackprämie wird in der Politik immer wieder diskutiert, aber nie konsequent umgesetzt. Bei den modernisierungswilligen Anlagenbesitzern hat dies eher dazu geführt, dass sie mit dem Heizungstausch abwarten oder diesen erst gar nicht vornehmen.
Kramp-Karrenbauer ließ bislang offen, wie eine Förderung oder Abwrackprämie im Detail aussehen könnte. Branchenexperten fordern jedoch, auch alte Gasheizungen miteinzubeziehen bzw. dass die Maßnahme nicht allein auf Ölheizungen ausgerichtet sein dürfe. Laut Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), gibt es schließlich viel mehr ineffiziente veraltete Gaskessel als alte Heizölkessel. Die Abwrackprämie, sollte sie jemals eingeführt werden, müsste entsprechend auch veraltete Gasheizungen einbeziehen.
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