Umwelthauptstadt Europas und Ausrichter der Olympischen Spiele – kann dies zusammenpassen?
Die Hansestadt Hamburg bewirbt sich um die Olympischen Spiele 2024. Der Bund hat schon zehn Millionen Euro Unterstützung zugesagt. Jetzt wurde erstmals das energiepolitische Konzept für die Olympischen Spiele vorgestellt. Im Fokus steht Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Eckpunkte im Einzelnen.
In der Hamburger HafenCity Universität wurden am 15. Juli 2015 im Rahmen einer Pressekonferenz erste Eckpunkte, Ideen und Vorschläge zur Nachhaltigkeit Olympischer Spiele präsentiert. So soll ein Bogen zwischen der europäischen Umwelthauptstadt 2011 und dem Ausrichter der Olympischen Spiele und Paralympics 2024 geschaffen werden
Wichtige Eckpunkte des vorgestellten Konzepts sollen der Klimaschutz, eine vielfältige, sozial gestaltete Nachnutzung des Areals sowie die sparsame Nutzung von Ressourcen – auch während der Olympischen Spiele – sein.
Laut Aussage des Hamburger Umweltsenators Jens Kersten möchte die Stadt in ihrer Bewerbung mit Ideen und Einzigartigkeit punkten. Die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit soll den Ausschlag für die Vergabe an Hamburg geben.
Die Eckpunkte im Einzelnen
⇒ Bei der Errichtung der OlympicCity soll auf energieeffizientes Bauen sowie innovative Energiekonzepte zurückgegriffen werden. So sind beispielsweise Gründächer, ein modernes Abfallmanagement und die Schaffung eines neuen Stadtteils, der wahrscheinlich den Namen Kleiner Grasbrook tragen wird. Zu diesem Stadtteil soll auch eine Willkommensstadt gehören, in der Menschen verschiedenster Herkunft leben werden.
⇒ Durch die Vermeidung von CO2-Emissionen, die Einführung einer Klimataxe und weiterer Maßnahmen sollen die Olympischen Spiele klimaneutral werden. Während der Spiele ist eine autofreie Innenstadt angedacht, der Autoeinteil im Stadtteil Kleiner Grasbrook soll sich auch in Zukunft auf maximal 25 Prozent belaufen.
⇒ Durch die Olympischen Spiele werden in vielen Bereichen Investitionen in Millionenhöhe notwendig. Wer sich hier für ressourcenschonende Optionen entscheidet, tut etwas für die Umwelt. Zu diesen Bereichen gehören unter anderem Flutlichtanlagen, Fassaden, Sitzschalen und Eintrittskarten-Drucker, um nur ein paar Beispiele zu benennen.
⇒ Im Rahmen einer globalen Partnerschaft sollen durch gute Arbeitsbedingungen, die Zahlung von Tariflöhnen und die Einsparung von Ressourcen Menschen weltweit partizipieren.
⇒ Die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie sorgt derzeit in Projektgruppen, unter Einbeziehung von Gutachtern und weiteren Experten, für die Erarbeitung des Nachhaltigkeitskonzepts. Anfang dieser Woche tagten deshalb Experten verschiedenster Interessengruppen. Unter den Teilnehmern war beispielsweise der frühere Bundesumweltminister und ehemalige Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Prof. Klaus Töpfer.
Nach der Sommerpause sind weitere, teilweise öffentliche Veranstaltungen, angedacht, bei denen auch die Bürger eigene Vorschläge einbringen können.
Fazit
Da gerade dem energieeffizienten Bau der OlympicCity eine große Bedeutung zukommt, werden auch wir sicher die Bewerbung Hamburgs weiter im Auge behalten und – sofern die Stadt den Zuschlag für die Olympischen Spiele erhält – sicher zu gegebener Zeit berichten.
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