Bioenergieverbände unzufrieden mit neuem Entwurf zum Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Die großen deutschen Bioenergieverbände sehen im Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) weiterhin großen Verbesserungsbedarf und bemängeln, dass sich dieser kaum von der vorherigen Referentenversion unterscheidet. Die Unternehmensvertreter der Bioenergiebranche geben auch Verbesserungsvorschläge, wie über Änderungen im Gesetzesentwurf die erneuerbaren Energien mit Bioenergie besser behandelt werden könnten, um die Ziele der Bundesregierung zur Wärmewende zu erreichen.
Ein einer gemeinsamen Pressemitteilung von gemeinsamen Pressemitteilung vom Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE), Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Fachverband Biogas e.V. (FvB) und Fachverband Holzenergie (FVH) kritisiert die Bioenergiebranche den Gesetzesentwurf zum Gebäudeenergiegesetz (GEG), bei dem Biomethan weiterhin benachteiligt wird. Die Bundesregierung habe die Chance versäumt, die Wärmewende im Gebäudesektor in Gang zu bringen, denn sie konnte sich nicht durchringen, dem Biomethan als Brennstoff besondere Bedeutung zukommen zu lassen.
Gebäudeenergiegesetz unterscheidet sich kaum von der vorherigen Referentenversion

Die Bionenergie kommt in den Augen deutscher Bioenergieverbände beim neuen Gebäudeenergie-Gesetzesentwurf zu kurz, und bemängeln kaum Veränderungen gegenüber vorheriger Versionen des Gebäudeenergiegesetzes (Symbolbild).
Laut Bioenergieverbänden unterscheidet sich der vorgelegte Entwurf des GEG kaum von der vorherigen Referentenversion, weshalb die Verbände hier weiterhin großen Verbesserungsbedarf sehen. So wurde z. B. die bestehende Stromgutschriftmethode zur Berechnung des Primärenergiefaktors für Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (erfahren Sie hier mehr zu KWK-Anlagen) auch in diesem Entwurf wieder beibehalten. Dadurch werden kaum Anreize erzeugt, bei Wärmenetzen und KWK-Anlagen erneuerbare Energien einzusetzen. Es ist eher ein schwacher Trost, dass für den Primärenergiefaktor von KWK-Wärme eine Untergrenze eingezogen wurde.
Um die Wärmewende im Gebäudesektor anzukurbeln, muss an vielen Stellen noch deutlich nachgesteuert werden, mahnt Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie.
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Wärme aus Biogas der Wärme aus fossilen Brennstoffen gleichgestellt
Die Bioenergieverbände kritisieren stark, dass bei der Berechnung des Primärenergiebedarfs eines Wärmenetzes oder eines Gebäudes die Wärme aus Biogas etwa mit der Wärme aus Heizöl, Erdgas und Steinkohle gleichgesetzt wird. Diese vermeintliche Gleichwertigkeit widerspricht dem vom Bundeswirtschaftsministerium erstellten Begleitgutachten und steht auch allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu dem Thema entgegen. Laut Bundesregierung soll auch die Wärmeerzeugung aus Biomethan in einem Brennwertkessel nicht die im Gesetz festgelegte Nutzungspflicht für erneuerbare Energien erfüllen.
Im Vergleich zum Referentenentwurf vom Sommer enthält der Kabinettsentwurf zum GEG aus Sicht der Bioenergieverbände praktisch keine Verbesserungen. Vor diesem Hintergrund fordern die Bioenergieverbände den Bundesrat und den Bundestag dringend auf, den Kabinettsentwurf zum GEG im weiteren Gesetzgebungsverfahren nachzubessern, um die Wärmewende voranzubringen und einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele zu leisten.
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