Seit dem 31. Januar 2020 sind intelligente Strommessgeräte (Smart Meter) in Deutschland gesetzliche Pflicht
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Seit letzte Woche Samstag, dem 31. Januar 2020, wurden intelligente Stromzähler, so genannte Smart Meter, ab einem Jahresstromverbrauch ab 6.000 kWh zur gesetzlichen Pflicht in Deutschland. Dadurch wird nicht nur der Stromverbrauch ermittelt, sondern auch die erhobenen Daten versendet und ausgewertet. Bislang war der Einbau der intelligenten Messsysteme für Strom nicht verpflichtend, da die Geräte noch nicht den gesetzlichen Standards entsprachen. Doch mittlerweile wurden mehrere intelligente Stromzähler zertifiziert und somit auch ihr Einbau ermöglicht.
Was ist ein Smart Meter?
Auch wenn das Gesetz mit der Pflicht zum Einbau der Smart Meter bereits 2016 verabschiedet wurde, zertifizierte das Bundesamt für Informationssicherheit erst jetzt gewisse Smart Meter Gateways. Nachdem nun nach langer Zeit die passenden Geräte zertifiziert sind, kann der verpflichtende Einbau beginnen.
Die intelligenten Stromzähler sind eigentlich zwei Geräte in einem. Der intelligente Stromzähler zeigt den Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt an und gibt gleichzeitig über das Internet die Verbrauchsdaten an den Stromnetzbetreiber weiter – das sogenannte Smart Meter Gateway. Beide Geräte werden zusammen als Smart Meter bezeichnet und sind ab jetzt Pflicht.
Für wen ist der Einbau von Smart Metern Pflicht?
Der Einbau von Smart Metern ist nur für diejenigen Pflicht, die mehr als 6000 kWh im Jahr verbrauchen. Außerdem ist man vom verpflichtenden Einbau der intelligenten Stromzähler auch beim Einsatz steuerbarer Verbrauchseinrichtungen und Anlagen nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz oder dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz mit mehr als 7 kW Leistung betroffen.
Da durchschnittliche private Haushalte meist nicht mehr als 4.000 kWh jährlich verbrauchen, sind sie noch nicht zum Einbau von Smart Metern verpflichtet.
Neue Anwendungen und mögliche Schwierigkeiten
Durch den Smart Meter Gateway übermittelt das Messgerät nicht nur den Stromverbrauch, sondern gibt auch den Erdgas-, Wasser- oder Wärmeverbrauch weiter. Der Energieexperte bei Bitkom, Robert Spanheimer, verspricht völlig neue Anwendungen mit der Hardware. So sollen dezentrale Stromerzeugung und der Verbrauch flexibel miteinander verknüpft werden.
Allerdings blieben Fragen nach genaueren Daten zum Reduzieren des Stromverbrauchs und zum genaueren Vorhersagen des Strombedarfs unbeantwortet. Aus Sicht des Bitkom soll das gesteuerte Laden von Elektrofahrzeugen einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende leisten, weil so Kosten für einen Netzausbau in Wohngebieten gespart werden.
Es bleibt abzuwarten, welche Vorteile die digitale Infrastruktur mit sich bringt und wie schnell die Integration in der Industrie voranschreitet.
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