IW-Studie fordert steuerliche Unterstützung für energetische Gebäudesanierung
Die deutsche Politik beschäftigt sich bereits ein ganzes Jahrzehnt mit der Frage, ob die energetische Sanierung von Gebäuden steuerlich gefördert werden sollte. Bislang gab es einige Initiativen, allerdings sind sie alle gescheitert. Doch der Druck nach steuerlicher Förderung für energetische Gebäudesanierung wächst weiterhin. Nun wurde das Thema im neuen Klimakabinett vorgelegt.
![Dämmung von einem Dachboden Dämmung von einem Dachboden](https://www.c-ober.de/wp/wp-content/uploads/2019/06/daemmung-von-dachboden-400x266.jpg)
Die Dämmung von einem Dachboden, der Austausch der alten Heizungsanlage oder Fenster – schlecht isolierte Gebäude und Lücken in der Gebäudehülle führen zu einem höheren Energiebedarf und schaden so der Umwelt (Symbolbild).
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fordert jetzt laut einem Artikel auf cash-online.de neue, gut durchdachte Förderungen für die energetische Sanierung. Das wäre auch höchste Zeit, denn Deutschlands Gebäude sind schlecht isoliert: Mehr als 60 Prozent aller Wohngebäude wurden deutlich vor der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut und sind älter als 40 Jahre. Dabei werden jährlich weniger als ein Prozent aller Gebäude modernisiert und saniert. Aus energetischer Sicht sind die meisten dieser 19 Millionen alten Gebäude in einem aus energetischer Sicht schlechten Zustand: Die Heizungen sind alt und ineffizient, die Außenwände und Dächer schlecht gedämmt und die Fenster dünnglasig, das obwohl es zahlreiche Förderungen zur energetischen Sanierung gibt.
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Die Gebäudesanierung soll unbürokratisch verlaufen
Da sich energetische Sanierungen erst nach mehreren Jahren rechnen und oft teuer sind, schreckt es die meisten Eigentümer ab. Doch die schlecht isolierten Gebäude müssen dringend saniert werden, da ansonsten viel Energie verloren geht. Um die gesetzten Klimaschutzziele bis 2050 zu erreichen und die Eigentümer dazu zu bewegen, hochwertig und nachhaltig zu modernisieren, bedarf es einer steuerlichen Förderung. Diese muss langfristig bestehen bleiben und möglichst einfach und unbürokratisch verlaufen. Zwar konnten sich Eigentümer bisher vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder über die KfW unterstützen lassen, doch die Anträge sind häufig zu aufwendig.
Forderungen nach steuerlicher Unterstützung sind nicht neu, denn bereits 2011 ist eine Gesetzesinitiative im Bundesrat gescheitert – nachdem sie den Bundestag schon passiert hatte. Das Problem dabei sind die nicht finanziell gut aufgestellten Bundesländer, die vom Bund entschädigt werden möchten, sollten ihnen Verluste durch die steuerliche Förderung entstehen. Da den Ländern die Schuldenbremse auferlegt wurde, können Sie auch keine Kredite aufnehmen. Die Förderung sollte nun endlich umgesetzt werden, da über ihre Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit längst Konsens besteht.
Erfahren Sie mehr über die Themen Klimaschutz und Energiewende im kostenlosen Newsletter der Cornelius Ober GmbH. Wir beraten Privatpersonen, Unternehmen und Städte/Kommunen gerne zu Fördermöglichkeiten für die energetische Gebäudesanierung und bieten Ihnen ein kostenloses Auftaktgespräch im Rahmen unserer Fördermittelberatung.
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