Die Rolle der Gebäudetechnik für die Ziele der Energiewende
Die Bundesrepublik Deutschland verfolgt in der Energiewende zwei wichtige Ziele und beide lassen sich erst mit hocheffizienter Gebäudetechnik realisieren. Die Ziele der Bundesregierung zur Energiewende zur Erinnerung: Der CO2-Ausstoß soll nach einer EU-Entscheidung vom Februar 2014 bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent gesenkt werden. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll auf 30 Prozent steigen und die Energieeffizienz um 40 Prozent erhöht werden. Nach den Vorgaben der Bundesregierung soll der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent unter dem Wert des Jahres 1990 liegen. Zugleich soll sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 80 Prozent erhöhen.
Gebäudetechnik steht im Mittelpunkt
Um die Ziele der Bundesregierung zu erreichen steht vor allem die Gebäudetechnik im Mittelpunkt, weil laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) darauf rund 40 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs entfallen. Das Ziel ist ein klimaneutraler Gebäudebestand, welches mit einer Doppelstrategie aus Energieeffizienz und erneuerbaren Energien erreicht werden soll. Der Wärmeenergiebedarf soll dafür in diesem Bereich bis 2020 um 20 Prozent gesenkt und der Primärenergiebedarf soll bis 2050 um 80 Prozent niedriger ausfallen.

Die BAFA und KfW-Bank fördern den Tausch alter gegen neuer Heizungsanlagen (Bild © sxc.hu).
Deutschland leidet unter veralteter Gebäudetechnik
Wie und wann diese Ziele erreicht werden können ist zur Zeit noch unklar. Jedoch ist es ein Fakt, dass Gebäude (gewerblich als auch privat) ein starkes Einsparpotenzial bieten. Wie die Deutsche Energieagentur (dena) berichtet, seien 65 Prozent der Gebäude, die vor 1979 erbaut wurden mit keiner Dämmung ausgestattet. Eine unzureichende Dämmung liegt bei weiteren 19 Prozent der Gebäude vor. Von den 21 Millionen Heizungsanlagen handelt es sich bei rund 13 Millionen um veraltete Öl- und Gaskessel. Der Einsatz moderner hocheffizienter Technologien bieten ein enormes Einsparpotenzial, da sie den Energiebedarf bezüglich Wärmeerzeugung- und Verteilung umfassend senken können.
Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie als Treiber
Gleichzeitig zum Energiekonzept ist die BRD dazu angehalten die EU-Gebäuderichtlinie EPBD 2010 umzusetzen. Im Rahmen der EPBD 2010 soll die Energieeffizienz in der gesamten EU um 20 Prozent zulegen und der Anteil erneuerbarer Energien auf 20 Prozent angehoben werden. Nach der Richtlinie dürfen Neugebäude ab dem Jahr 2021 nur noch als Nullenergiegebäude oder Niedrigenergiebauten definiert werden. Bei jedem Bauvorhaben gilt es zu prüfen, ob hocheffiziente alternative Energietechniken in das Gebäude integriert werden können.
Was ist zu tun?
Neben den Zielen, Verordnungen und deutschland und EU-weiten Richtlinien liegt es auch an den Unternehmen, Vermietern und Privatpersonen selbst sich um einen energieeffiziente Gebäudetechnik zu sorgen. So stehen seitens der Förderbank KfW umfangreiche Fördermöglichkeiten zur Energieeffizienzoptimierung zur Verfügung. Kleine und mittelständische Unternehmen erhalten beispielsweise bis zu 80% ihrer Kosten für eine KfW-Energieberatung zurückerstattet. Die Kosten von 20% werden meist schon nach kurzer Zeit aufgrund der in der Initialberatung oder KfW-Detailberatung aufgedeckten Einsparpotenziale wieder eingespielt. Auf lange Sicht spart das Unternehmen jährlich erhebliche Energie- und damit Betriebskosten.
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