Einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge, die im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt wurde, setzt die Mehrheit der Deutschen mittlerweile auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Spätestens der Krieg in der Ukraine, aber auch die vorher schon hohen Energie- und Benzinpreise haben hier zu einem deutlichen Umdenken geführt, heißt es in einer Pressemitteilung der BDU in einer Auswertung der Studie auf ihrer Website. Vermutet wurde, dass sich wieder mehr Menschen für die Nutzung der Atomenergie aussprechen, dem erteilten aber 75 Prozent der Befragten eine Absage. Der Nutzung erneuerbarer Energien hingegen findet eine 65- bis 75%ige Unterstützung.
Die Teilnehmer der Umfrage für den DBU-Umweltmonitor „Energiewende und Wohnen“ sprachen sich zu 75 Prozent für die deutlich stärkere Nutzung von Solarenergie, Windenergie und Wasserstoff (jeweils 65 Prozent) aus. Nur 25 Prozent votierten für die Kernenergie, Erdgas (6 Prozent) oder Kohle (5 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich. Der Ausbau erneuerbarer Energien muss nach Aussage des DBU-Generalsekretärs Alexander Bonde beherzt vorangetrieben werden. Dies allein reiche aber noch nicht aus. „Neben einem schnelleren EE-Ausbau brauchen wir zugleich mehr Energieeffizienz – also kluge Maßnahmen vom Dämmen bis zum Heizen, besonders im alten Gebäudebestand.“

Der DBU-Umweltmonitor 2022 „Energiewende und wohnen“: Um Deutschland unabhängiger von Energieimporten zu machen, sollte vor allem Solarenergie deutlich stärker genutzt werden, findet die Mehrheit der Deutschen (Bild © Deutsche Bundesstiftung Umwelt).
Die Nutzung erneuerbarer Energien, die vor allem aus Solar- und Windenergie sowie Wasserstoff, der aus regenerativen Energien erzeugt wurde, hat in der Bevölkerung einen starken Rückhalt. So würde man auch die Abhängigkeit von Energieimporten verringern. Bei der Umfrage, die vom 14. Bis 30. April 2022 stattfand, wurden in Deutschland 1000 Personen ab 18 Jahren sowie 1011 Hauseigentümer befragt.
Der Energiemarkt muss sich derzeit großen Herausforderungen stellen. Aktuell heizen 52 Prozent der Befragten ihr Haus mit Erdgas und 18 Prozent mit Heizöl. Luft-/Wasser-Wärmepumpen und Erd-/Wasserwärmepumpen werden zusammengerechnet von gerade einmal 5 Prozent der Befragten genutzt, bei Solarenergie sind es sogar nur 1 Prozent. Etwas besser sehen die Zahlen bei der Nutzung der Fernwärme aus, diese wird von 11 Prozent der Befragten genutzt.
In Häusern, die vor 1978 errichtet wurden, nutzen 31 Prozent der Befragten eine Ölheizung, bei Häusern, die ab 1979 entstanden, sind es nur 15 Prozent. Dies waren direkte Auswirkungen der Ende 1977 in Kraft getretenen ersten Wärmeschutzverordnung. Hier gewannen nun neben der Dämmung auch effizientere Heiztechniken die Oberhand. Zwei Drittel aller Gebäude sind vor 1978 errichtet worden und bergen ein hohes Einsparpotenzial, was dann wiederum eine höhere Energieeffizienz zur Folge hat.

DBU-Umweltmonitor „Energiewende und Wohnen“ 2022: Über 50 % aller privaten Wohngebäude und Häuser werden mit Gas geheizt. Zusammen mit Öl macht dies 70 % in Deutschland aus.
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