Corona-Konjunkturpaket erweitert Förderprogramme zur CO2-Gebäudesanierung
Das von der Bundesregierung angekündigte Konjunkturpaket soll mit 130 Milliarden Euro Unternehmen und damit die von der Corona-Krise angeschlagene Wirtschaft wieder ankurbeln, aber auch den Klimaschutz weiter fördern. Aufgrund dessen haben Union und SPD am 3. Juni gemeinsam beschlossen, dass es in den kommenden zwei Jahren noch mehr Fördergelder für die energetische Gebäudesanierung gibt. Allerdings kommt Kritik von der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die von verpassten Chancen spricht.
Mehr Fördergelder für Klimaschutz im Gebäudebereich
Die Große Koalition hat für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, was eine Million Euro mehr als bisher ist. Im Rahmen des milliardenschweren Konjunkturpakets der Bundesregierung sind außerdem Förderprogramme zur energetischen Sanierung von öffentlichen Gebäuden, die den Kommune gehören, als auch ein Programm zur Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen vorgesehen. Eine Übersicht der Förderungen für Städte und Kommunen finden Sie hier bei uns auf der Seite.
Außerdem soll unter anderem für den Einbau klimafreundlicher Heizungen mehr Geld fließen. Nach Angaben der Bundesregierung entfallen 40 % des gesamten Energieverbrauchs deutschlandweit und beinahe 20 % des gesamten CO2-Ausstoßes für Heizung, Warmwasser und Beleuchtung auf öffentliche und private Gebäude.
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Forschungsprojekt zur Klimapolitik in der Corona-Krise
Im Auftrag des Bundesumweltministeriums wurde bereits im Vorfeld ein Forschungsprojekt durchgeführt, das sich mit der Klimapolitik während und nach der Corona-Krise befasste. Zusätzlich zu den bestehenden Marktanreizprogramm (MAP) wurden zeitlich befristete Förderungen des Klimaschutzes im Gebäudebereich und bei der Umstellung fossiler Heizungen auf erneuerbare Energien empfohlen.
Außerdem wurde beim Petersberger Klimadialog im April in Form einer Videokonferenz seitens 68 Unternehmen von der Politik gefordert, die Investitionsprogramme besonders beim Gebäudebestand klimafreundlich auszurichten. Da der Gebäudebestand ein maßgeblicher Hebel sei, sind umfassende Investitionen mit langfristiger Planungs- und Investitionssicherheit erforderlich.
Kritik von der Deutschen Umwelthilfe
Die Deutsche Umwelthilfe spricht von versäumten Chancen der Großen Koalition im Gebäudebereich. Kritik hagelte es auch wegen des vergangene Woche beschlossenen Gebäudeenergiegesetzes und der Mutlosigkeit der Großen Koalition.
Die geplante Aufstockung der Mittel für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm sei nichts weiter „als ein Tropfen auf den heißen Stein“, so die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH Barbara Metz. Laut ihren Angaben wären Fördermittel in Höhe von 25 Milliarden Euro jährlich notwendig, um eine Sanierungswelle anzustoßen und die Klimaziele im Gebäudebereich bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Über die weitere Entwicklung zur Umwelt- und Klimapolitik der Bundesregierung in Zeiten der Corona-Krise berichten wir auch weiterhin in unserem kostenlosen Newsletter (hier abonnieren).
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