Effizienzkennzeichnung älterer Heizungsanlagen für Verbraucher irreführend
Das Bundeswirtschaftsministerium plant im Jahr 2016 die Einführung eines Effizienzlabels für Heizungsaltanlagen. Welche Neuerungen sich dadurch für Hersteller und Besitzer alter Heizungsanlagen ergeben aber auch, welche Gefahren die neue Kennzeichnungspflicht bergen, können hier nachgelesen werden.
Laut einem vor Kurzem vorgestellten Referentenentwurf plant das Bundeswirtschaftsministerium im Jahr 2016 die Einführung eines Effizienzlabels für Heizungsaltanlagen, bei denen die Heizungskessel über 15 Jahre in Betrieb sind, eine Leistung von bis zu 400 kW erbringen und für die Warmwasserbereitung in Kombination mit der Heizung auf Gas- oder Heizölbasis genutzt werden. Fehlen auf dem Heizkessel diese Etiketten, sollen sie vom Bezirksschornsteinfeger erneuert werden. So sollen Hausbesitzer dazu ermuntert werden, einen Austausch der Heizungsanlage vornehmen zu lassen.
Label auf alten Heizungskesseln irreführend
Heizkessel sollen in die Kategorien A bis G eingruppiert werden, wobei die Einstufung nur anhand der Modellbezeichnung erfolgt. Allein anhand des Bautyps des Heizungskessels lässt sich die Effizienz der Heizungsanlage nicht bestimmen. Hier gilt es, einige weitere Komponenten zu beachten. Die gesamte Heizungsanlage – also die Erzeugung, der Verteilungskreislauf und die Verbrauchsstellen, müssen eine Gesamtbewertung erfahren und in ihrer Energieeffizienz eingeschätzt werden. Auch die Verbrauchsdaten müssen in diese Beurteilung einfließen. Mancher Hausbewohner benötigt auch im Winter weniger Wärme, andere wiederum drehen die Heizung dann voll auf. In manchen Haushalten werden auch Kamine genutzt. Dies hat dann natürlich einen niedrigeren Verbrauch an Heizöl, Erdgas, Pellets oder ähnlichem zur Folge. Auch diese Kriterien müssen bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielen.
Auch ältere Heizkessel können, wenn beispielsweise eine regelmäßige Wartung der Anlage erfolgte, durchaus energieeffizient sein. Ein Austausch wäre dann nur mit unnötigen Kosten verbunden.
Welche Gefahren bestehen?
Ist die Anlage gut eingestellt, wäre die Kennzeichnung unnötig erfolgt. Im schlechtesten Fall werden gut laufende Heizungsanlagen ausgetauscht, so „Haus und Grund“ Hauptgeschäftsführer Kai Wernecke. Zugleich öffne es Unternehmen auch der Heizungsbranche Tor und Tür, die ihre Heizungsanlagen verkaufen möchten, ohne dass eine wirtschaftliche Berechnung der bisherigen Anlage vorgenommen wird.
Energieberater konsultieren
Der Austausch alter ineffizienter Heizungsanlagen – und damit ist keinesfalls nur der Heizkessel gemeint – ist natürlich zu begrüßen. Viele Heizungsanlagen erfuhren aber eine regelmäßige Wartung und sind deshalb auch heute noch effizient. Deshalb sollten vor einem Austausch erst eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie gegebenenfalls eine herstellerunabhängige Beratung und die Planung der Maßnahmen durch einen zertifizierten Energieberater erfolgen. Sehr gern übernehmen wir diese Dienstleistungen für Sie. Unsere Kontaktdaten finden Sie hier.
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